Landesbank Berlin Holding steigert Gewinn in 2009 massiv

Mit gestärkten Rücklagen, einer massiven Steigerung des operativen Ergebnisses aus 2009 und einem Dividendenvorschlag von 1410 Millionen Euro zeigt sich die Landesbank Berlin Holding an diesem Märztag von seiner sonnigsten Seite.

„Konzern Landesbank Berlin Holding AG mit kräftiger Gewinnsteigerung im Geschäftsjahr 2009

• Konzern verdient 339 Mio. Euro vor Steuern
• Position im Wettbewerb weiter verbessert
• Höhere Risikovorsorge im Kreditgeschäft
• Rücklagen werden gestärkt
• Dividendenvorschlag: 140 Mio. Euro

Die Landesbank Berlin Holding AG hat das Geschäftsjahr 2009 erfolgreich absolviert und mit einem deutlich positiven Ergebnis abgeschlossen. Der Konzern konnte trotz anhaltend schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bei wesentlichen Kennziffern zulegen und erreichte eine im Vergleich zum Vorjahr kräftige Steigerung des operativen Ergebnisses auf 339 Mio. Euro (2008: 9 Mio. Euro). Nach Steuern lag das Ergebnis bei 272 Mio. Euro (2008: 44 Mio. Euro). Nach Stärkung der Kapitalbasis um 100 Mio. Euro hat der Vorstand dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, 140 Mio. Euro als Dividende auszuschütten.

Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Evers sagte bei der Vorlage des Konzernabschlusses in Berlin: „Die Finanzkrise hat auch 2009 angehalten. Dennoch konnten wir Chancen nutzen und ein gutes Ergebnis erzielen. Dabei haben wir unseren Kurs der konservativen Risikopolitik ohne Abstriche fortgeführt.“ Evers weiter: „Insbesondere bei den Kunden vor Ort sowie in der Zusammenarbeit mit Sparkassen im gesamten Bundesgebiet konnten wir Erfolge erzielen und die Bank als sicheren und verlässlichen Geschäftpartner etablieren. Dieser Erfolg unter schwierigen Bedingungen beweist, dass die Bank mit ihren vier operativen Geschäftsfeldern richtig positioniert ist und ihre Stärken gezielt zum Ausbau der Ertragskraft einsetzt.“

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Geschäftsbasis kontinuierlich ausgebaut

In den vergangenen Jahren hat die Landesbank Berlin mit der Berliner Sparkasse, der Berlin Hyp, der LBB-INVEST und dem BankenService ihre Geschäftsbasis kontinuierlich ausgebaut. Prozesse wurden optimiert, Produkte, Dienstleistungen und Service den veränderten Kundenanforderungen angepasst. Ein Schwerpunkt lag auf der Entwicklung der Geschäftsbeziehungen mit den Sparkassen bundesweit.

Evers: „Wir orientieren uns eng am aktuellen Bedarf und entwickeln daraus unsere Produkt- und Dienstleistungsangebote für Sparkassen.“ Inzwischen unterhält der Konzern Landesbank Berlin zu 344 Instituten der S-Finanzgruppe aktive Geschäftsbeziehungen. Diese umfassen das Depot A- und Depot B-Geschäft, eine gemeinsame Plattform für Konsumentenfinanzierungen, das Refinanzierungsprogramm „Daheim“ mit einem Emissionsvolumen von über 270 Mio. Euro sowie Back-Office-Dienstleistungen. „Wir bringen die Expertise ein und können über die Volumina kostengünstige Angebote machen. Dieses Geschäft hat für uns hohe Priorität. Wir kennen unsere Partner, und wir bringen gute Leistung. Das zählt.“, sagte Evers.

Das Geschäft mit Privaten Kunden unterlag 2009 noch dem Einfluss bzw. den Nachwirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Das zeigte sich besonders in der Entwicklung des Zins- und Provisionsüberschusses dieses Segments. Das Einlagenvolumen privater Kunden profitierte dagegen vom Vertrauen in die Marke Berliner Sparkasse und stieg im Vorjahresvergleich um 6 Prozent. Gleichzeitig wuchs das Volumen der Allzweckdarlehen um 7 Prozent. Das Geschäftsfeld hat im Berichtszeitraum netto rund 27.000 Kunden hinzugewonnen.

Im Kreditkartengeschäft ist die LBB mit 1,95 Mio. ausgegebenen Karten weiterhin führend in Deutschland. Der Händlerumsatz lag im Berichtsjahr um 8 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Im Geschäft mit Firmenkunden konnte die Bank trotz intensiven Wettbewerbs- und Margendrucks ihre Position als Marktführer in der Region mit netto rund 1.400 neuen Kunden weiter ausbauen. Infolge der geringen Investitionsneigung wurden weniger Finanzierungen nachgefragt. Im Gegenzug stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden deutlich um 876 Mio. Euro auf über 5 Mrd. Euro an. Den Zinsüberschuss im Segment konnte die Bank um 25 Mio. Euro auf 139 Mio. Euro steigern.

Das Segment Immobilienfinanzierung erzielte sowohl im Neugeschäft als auch beim operativen Ergebnis trotz Auswirkungen der Finanzkrise ein gutes Ergebnis. Mit dem kontrahierten Neugeschäft von 4,8 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,7 Mrd. Euro) konnte die LBB-Gruppe ihre Marktanteile ausweiten. Um den Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Immobilienmärkte Rechnung zu tragen, wurden der Risikovorsorge für das Geschäftsfeld netto 140 Mio. Euro zugeführt (2008: Nettoauflösung 37 Mio. Euro). Insgesamt erzielte das Segment ein operatives Ergebnis von 191 Mio. Euro (2008: 228 Mio. Euro).

Das Kapitalmarktgeschäft entwickelte sich im Berichtsjahr auch infolge der Erholung der internationalen Finanzmärkte positiv. Insgesamt wies dieses Segment ein operatives Ergebnis in Höhe von 225 Mio. Euro aus (2008: minus 391 Mio. Euro). Mit dem kontinuierlichen Ausbau des Vertriebs und der Ausrichtung auf veränderte Produktanforderungen wurde das kundenorientierte Geschäft gestärkt: Das Zertifikatevolumen lag nach einem vorübergehenden Rückgang Ende 2009 mit 2,5 Mrd. Euro wieder leicht über dem Niveau des Vorjahres. Dies gilt auch für die von der LBB-INVEST verwalteten Vermögenswerte mit 11,6 Mrd. Euro – getragen von einer positiven Wertentwicklung der Publikumsfonds.

Wichtige Kennzahlen des Konzerns

Im Vergleich zum Konzernabschluss 2008 verringerte sich die Bilanzsumme um 1,6 Mrd. Euro auf 143,8 Mrd. Euro (2008: 145,4 Mrd. Euro). Hierbei wurden Finanzanlagen und erfolgswirksam bilanzierte finanzielle Vermögenswerte um rund 2,5 Mrd. Euro abgebaut, während die Forderungen an Kunden um rund 1 Mrd. Euro stiegen.
Die Gesamtkennziffer für die Gruppe der LBB Holding lag per 31.12.2009 bei 11,79 Prozent (2008: 10,96 Prozent), die Kernkapitalquote betrug 8,50 Prozent (2008: 7,76 Prozent).
Das Konzerneigenkapital gemäß IFRS belief sich zum 31.12.2009 auf 2,7 Mrd. Euro (2008: 2,0 Mrd. Euro). Der Anstieg ist vor allem auf die positive Entwicklung der Neubewertungsrücklage und den Konzerngewinn zurückzuführen.

Der Konzern verbesserte im Geschäftsjahr 2009 die Cost-Income-Ratio auf 64,9 Prozent und die Eigenkapitalrendite auf 14,4 Prozent.“

Komponenten des Konzernabschlusses 2009 nach IFRS (Vorjahreszahlen angepasst):
Der Zinsüberschuss hat sich in den Geschäftsfeldern Firmenkunden, Immobilienfinanzierung und im Kapitalmarktgeschäft positiv entwickelt. Diese Position lag mit 862 Mio. Euro dennoch erheblich unter dem Vorjahreswert (2008: 1.247 Mio. Euro). Diesem Rückgang stehen jedoch entsprechende positive Zinseffekte im Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten gegenüber.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde infolge des konjunkturellen Abschwungs im Jahresverlauf 2009 deutlich angehoben. Nach Aufwendungen von 331 Mio. Euro für Neubildungen und Erträgen von 146 Mio. Euro aus Auflösungen ergab sich ein Nettoaufwand von 185 Mio. Euro (2008: 63 Mio. Euro). Die deutlich höheren Erträge aus Auflösungen im Vorjahr waren durch Sondereffekte begünstigt.

Der Provisionsüberschuss verringerte sich im Vorjahresvergleich auf 262 Mio. Euro (2008: 302 Mio. Euro). Sowohl im Wertpapier- und Emissionsgeschäft als auch im Kreditgeschäft waren die Erträge infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise rückläufig und konnten auch durch deutliche Ertragssteigerungen im Kartengeschäft nicht kompensiert werden.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten hat sich mit 478 Mio. Euro deutlich verbessert (2008: minus 344 Mio. Euro). Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten korrespondiert in erheblichem Umfang mit gegenläufigen Effekten im Zinsüberschuss.

Im Ergebnis aus Finanzanlagen sind die Belastungen aus Wertminderungen deutlich zurückgegangen und betrugen noch minus 97 Mio. Euro (2008: minus 308 Mio. Euro).
Das sonstige betriebliche Ergebnis erreichte 41 Mio. Euro und lag damit unter dem Ergebnis des Vorjahres (2008: 139 Mio. Euro). Die Position enthält vor allem Erträge aus dem Drittgeschäft. Im vergleichsweise hohen Vorjahresergebnis waren positive Sondereffekte enthalten.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 985 Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau (2008: 940 Mio. Euro).

Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2009 ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 339 Mio. Euro erwirtschaftet (2008: 9 Mio. Euro).

Das Ergebnis nach Steuern beträgt 272 Mio. Euro (2008: 44 Mio. Euro).

Ausblick

Die LBB ist gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Das Ergebnis nach zwei Monaten lag leicht über dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Auf dieser Basis geht die Bank davon aus, ihre positive Entwicklung im operativen Geschäft fortsetzen zu können und weiter gute Erfolge im Geschäft mit den Kunden zu erzielen. Gleichzeitig sind die Unsicherheiten an den weltweiten Finanzmärkten und für die Gesamtwirtschaft unverändert vorhanden und Rückschläge nicht auszuschließen. Ungeachtet dessen verfolgt der Konzern für die nächsten zwei Jahre das Ziel, das operative Ergebnis vor Steuern sukzessive zu steigern, die Kapitalbasis weiter zu stärken und eine Dividendenzahlung zu ermöglichen.“

Quelle Pressemitteilung: Landesbank Berlin Holding