Deutsche Wirtschaft erholt sich langsam vom Schockbeben der Krise

Die Konjunktur unseres Landes erholt sich seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres merklich. Dies zeigte die heute Mitteilung des Wirtschaftsministeriums zum BIP von 2009. Auch der Arbeitsmarkt wurde weitaus weniger stark betroffen von der Krise, als zu vermuten gewesen war – und der Export wird wieder stärker belebt, nachdem China uns inzwischen die jahrelang ungeschlagene „Krone“ des Exportweltmeisters abgenommen hat.

Wachstum 2009: Tiefpunkt durchschritten – Beschäftigung zeigt sich robust

Im Jahr 2009 lag das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahresdurchschnitt um 5,0 % unter seinem Vorjahresniveau. Ursache hierfür war die weltweite Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, unter der vor allem der deutsche Außenhandel spürbar zu leiden hatte. Nach dem extremen Einbruch im Winterhalbjahr 2008/09 hat sich die deutsche Wirtschaft seit dem Frühjahr 2009 jedoch merklich erholt.

Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im Jahresdurchschnitt 2009 nur um rund 37 000 Personen ab. Damit zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt angesichts des dramatischen Produktionseinbruchs sichtlich robust.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle:
“Die erfolgreiche Erholung der deutschen Wirtschaft zeigt: Die weltweiten und nationalen Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur haben dazu beigetragen, den schlimmsten Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung seit Bestehen der Bundesrepublik zu überwinden. Besonders erfreulich ist, dass sich der Arbeitsmarkt angesichts des wirtschaftlichen Einbruchs erstaunlich widerstandsfähig gezeigt hat. Hilfreich waren in der Krise der leichtere Zugang zur Kurzarbeit, die für Unternehmen attraktivere Gestaltung des Kurzarbeitergeldes und auch die verantwortungsvolle Tarifpolitik der letzten Jahre. Nun kommt es darauf an, das Wachstum der Wirtschaft weiter zu beschleunigen und den Grundstein für einen sich selbst tragenden Aufschwung zu legen.”

Am 27. Januar 2010 wird die Bundesregierung ihren Jahreswirtschaftsbericht 2010 vorlegen. Er wird über die Wirtschafts-, Finanz- und Arbeitsmarktpolitik im laufenden Jahr informieren und die von der Bundesregierung für 2010 erwartete konjunkturelle Entwicklung darlegen.“

„Zu den heute veröffentlichten BIP-Zahlen erklärt DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier: Schlimmste Befürchtungen nicht bestätigt

Wir blicken mit minus 5% zwar auf den schärfsten Wirtschaftseinbruch seit dem 2. Weltkrieg zurück – aber die schlimmsten Befürchtungen haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Die Wirtschaft hat sich zum Jahresende 2009 weiter erholt. Das deutet für dieses Jahr auf einen robusten Aufwärtspfad hin, zumal sich zuletzt auch das Exportgeschäft wieder belebt hat.

Was den Arbeitsmarkt angeht, so hat er sich im Gesamtjahr 2009 erstaunlich widerstandsfähig gezeigt und damit geholfen, den privaten Konsum zu stabilisieren. Die Unternehmen halten nach wie vor – auch dank der Kurzarbeit – so lange wie möglich an ihren Stammbelegschaften fest.“

Quellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / DIHK