Kreditkarten werden nur noch begrenzt an Jugendliche ausgegeben

In den USA war die Kreditkartenbranche schwer getroffen durch die Finanzkrise. Nur durch staatliche Hilfen konnte die von Zahlungsausfällen in großen Stil betroffene Branche weiter existieren. Dennoch praktizierten die Unternehmen selbst weiter die Vergabe von Kreditkarten an Jugendliche – egal, ob diese nun genug Einkommen nachweisen konnten oder nicht.

Das Land, das auf Pump lebt

So könnte man die USA auch bezeichnen. Rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung der USA werden durch den Kauf von Waren und Dienstleistungen auf Pump finanziert. Kredite und Kreditkarten wurden und werden auch an Geringverdiener vergeben, massenweise Zahlungsausfälle bei Hypotheken hatten schließlich zur Immobilienkrise geführt.

Nun hat die US-Notenbank Federal Reserve endlich eingegriffen und neue Regeln für den Verbraucherschutz veröffentlicht. Die Regeln sehen vor, dass Jugendliche unter 21 Jahren nicht mehr bis bisher uneingeschränkt Kreditkarten erhalten können. Nur bei Nachweis eines entsprechenden Einkommens oder einer Bürgschaft durch Eltern oder andere liquide Personen wird in Zukunft die Ausgabe von Kreditkarten für unter 21jährige möglich sein. Die neuen Verbraucherschutzregeln sollen am 22. Februar dieses Jahres in Kraft treten. Es bedeutet wohl auch indirekt einen Kampf der US-Regierung gegen Revolving-Kreditkarten, die zu völlig überhöhten Zinsen und mit einem nach hinten Schieben der offenen Zahlungen von vielen US-Amerikanern gerne genutzt werden – vor allem inmitten der Krise, um offene Forderungen mittels einer solchen Kreditkarte zu begleichen.

In Deutschland sieht die Lage bislang anders aus. Hier werden Kreditkarten normalerweise nur bei genügend Einkommen vergeben und mit einem, dem Einkommen angemessenen, Kreditrahmen. Jugendliche können meist nur so genannte Prepaid Kreditkarten bekommen, die auf reiner Guthabenbasis funktionieren, ähnlich einer Prepaidkarte beim Handy.

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