Der Euro, Griechenland und die finanziellen Probleme von Portugal

Meist ist, wenn es um einen möglichen Staatsbankrott geht, nur von Griechenland die Rede. Während das Land jedoch inzwischen offen über seine Probleme spricht und auch drastische Sparmaßnahmen verkündet hat, hörte und sah man von Portugal kaum etwas, zumindest bislang. Denn dies hat sich heute geändert, als die Ratingagentur Fitch Portugals Bonität herabgestuft hat von einem AA zu einem AA-, dazu kommt, dass Fitch einen negativen Ausblick für das Land bestätigt hat.

Seitdem ist der Euro mehr und mehr im Minus, und ist mittlerweise sogar unter die Marke von 1,34 US Dollar gerutscht. Mit aktuell 1,3344 geht der heutige Absturz also munter weiter.

Der DAX wandert heute zwischen Minus, Plus und Minus hin und her und steht aktuell auf 6.011,90 Punkten, was einem Minus zu gestern von 5,37 Punkten entspricht. Dies ist zwar auf den ersten Blick nicht viel, wenn jedoch die Tagestendenz einbezogen wird, die teilweise weitaus mehr als diese wenigen Punkte im Minus lag, sieht man, wie stark der wichtigste Leitindex unserer Börsenmärkte von der Herabstufung Portugals betroffen ist.

Derweil gehen die Streitereien und Diskussionen weiter, ob nun ein Europäischer Währungsfonds gegründet werden soll, ob der Internationale Währungsfonds eingreifen soll oder ob sich die Länder der Euro-Zone ohne die Einrichtung eines speziellen Hilfsfonds gegenseitig helfen wollen. Inzwischen warnt Lorenzo Bini Smagh, Mitglied des EZB-Direktoriums, vor einer Anrufung des IWF wegen Griechenland. Er sieht die Stabilität und die Zukunft des Euro gefährdet, sollte es soweit kommen. In einem Interview mit der „Zeit“ sagte er deutlich, was die Bürger und auch Politiker der Opposition im Falle einer IWF-Hilfe für Griechenland tun sollten: „Diejenigen, die an ökonomischer und monetärer Stabilität in Europa interessiert sind, sollten sich gegen den Gang zum IWF wehren. Um es provokant zu formulieren: Die Leute sollten vor dem deutschen Verfassungsgericht klagen, wenn der IWF angerufen wird, nicht wenn die EU bilaterale Unterstützung organisiert.“. Klare Worte, mahnende Worte. Währenddessen fällt der Euro weiter, die Angst geht um, in Europa und bei den Anlegern in der ganzen Welt.