Wie hängen Inflation und Zinsen zusammen

Wenn die Inflation steigt, wird der Leitzins erhöht. Doch warum ist das so? Wie Inflation und Zinsen zusammenhängen, zeige ich Dir in diesem Artikel.

Stell Dir vor, Inflation ist wie schnelles Auto, das heißt, die Preise rasen davon. Um die Preise wieder in den Griff zu bekommen, wird die EZB, die Europäische Zentralbank, zu einer Art Verkehrspolizist. Die EZB erhöht die Zinsen, um die Inflation abzukühlen und die Preisentwicklung unter Kontrolle zu bekommen.

Warum funktioniert das?

  • Hohe Zinsen machen Kredite teurer: Unternehmen und Verbraucher leihen sich weniger Geld, kaufen weniger ein und investieren weniger. Das bremst die Nachfrage und somit auch den Preisanstieg.
  • Sparen wird attraktiver: Wenn Sie auf Ihr Geld Zinsen bekommen, lohnt es sich mehr, zu sparen, statt es auszugeben. Das nimmt ebenfalls Geld vom Markt und dämpft die Inflation.

Ist es so einfach?

Nicht ganz. Die EZB muss die Zinsen mit Bedacht erhöhen, um die Wirtschaft nicht zu stark zu bremsen. Denn wenn die Unternehmen zu wenig investieren, kann das zu Arbeitsplatzverlusten und Rezession führen. Es ist also ein Balanceakt, die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft zu schädigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Inflation und Zinsen sind eng miteinander verbunden.
  • Die EZB nutzt die Zinsen, um die Inflation zu kontrollieren.
  • Ein zu hoher Zinssatz kann jedoch die Wirtschaft bremsen.

Die Europäische Zentralbank muss deshalb einen Weg finden, die Inflation abzubremsen, nicht aber gleichzeitig durch zu hohe Zinsen die Wirtschaft auszubremsen.

Natürlich mag jetzt der Einwurf kommen, aber hätten wir die DM noch und nicht den Euro… So leicht kann man sich das auch nicht stricken. Die Bundesbank war als deutsche Notenbank genauso zuständig für den Leitzins in Deutschland vor der Einführung des Euro. Sie hatte die gleichen Entscheidungen zu fällen für unser Land, wie es inzwischen die EZB für den Euro-Währungsraum macht.