Statement des DSGV zu den heutigen geldpolitischen Beschlüssen der EZB #Leitzins #Strafzinsen

Wie wir bereits berichtet haben, hat die Europäische Zentralbank in ihrer heutigen geldpolitischen Ratssitzung einiges tiefgreifende Entscheidungen getroffen. Neben der Senkung des Leitzins auf 0,0 Prozent wurde der negative Einlagenzins für die Bankeinlagen bei der EZB auf minus 0,4 Prozent erhöht. Zudem wurde eine Beschleunigung des QE, des Anleihekaufprogramm der Europäischen Notenbank bekanntgegeben. Der Präsident des DSGV (Deutscher Sparkassen- und Giroverband), Georg Fahrenschon, hat mittlerweile eine Stellungnahme zu den geldpolitischen Entscheidungen der EZB abgegeben.

„Fahrenschon: Auswirkungen der EZB-Geldpolitik belasten immer mehr Menschen in Europa

„Die heutigen Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) werden für immer mehr Menschen in der Euro-Zone zu einer Belastung“, so der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon. Neben Sparern und Kreditwirtschaft seien insbesondere auch Stiftungen, Versicherer, Versorgungssysteme, Sozialversicherungen und Krankenkassen betroffen.

Dabei spiele die Absenkung des Leitzinses auf nunmehr Null keine große Rolle mehr. „Das Absenken um die letzten fünf Basispunkte hat eher symbolische Bedeutung“, so der DSGV-Präsident. Die Absenkung der Einlagefazilität auf nunmehr -0,4 Prozent sei der eigentlich entscheidende Punkt. Dadurch werde die Kreditvergabe nicht weiter angeregt. Am Geldmarkt und bei den kurz laufenden Staatsanleihen schlage die Vorgabe aber durch. Fahrenschon: „Die Negativzinswelt dehnt sich damit weiter problematisch aus. Alle Anleger, die auf sichere Anlagen angewiesen sind, werden in eine Fehlsteuerung getrieben.“

Die Beschleunigung der Anleihekäufe unter dem Quantitative Easing erhöhe zudem die Dosis des Gifts. Die Notenbanken würden zu den größten Gläubigern ihrer Staaten, das ankaufbare Material werde immer knapper.

Fahrenschon: „Die Maßnahmen sind Ausdruck einer verzweifelten Suche der EZB nach immer mehr Stimulanz für die Märkte. Dabei sind diese gar nicht mehr nötig. Besser wäre gewesen, erst die Wirkung der ohnehin schon expansiven Schritte vom Dezember abzuwarten.““

Quelle Pressemitteilung: DSGV