Leitzins bleibt weiter niedrig – Draghi geht als Signore Null Prozent

Der Leitzins wird frühestens Mitte nächsten Jahres erhöht. Die Folge: Der Leitzins bleibt für die kommenden 12 Monate auf Null Prozent – die Sparzinsen bleiben weiter Minizinsen bis Nullzinsen. Und wer richtig Pech hat, der muss für seine Spareinlagen sogar Minuszinsen bleiben. Bis Ende Oktober läuft noch die Amtszeit von EZB-Chef Mario Draghi. Da die Leitzinserhöhung auf mindestens Mitte 2020 verschoben wurde, geht Draghi als Mister Null Prozent als Kapitän von Bord.

Sparzinsen bleiben im Keller

Der niedrige Leitzins bedeutet im Klartext: Die Sparer in Deutschland müssen weiter mit Minizinsen leben, wollen sie auf sichere Spareinlagen wie Tagesgeld, Sparbuch und Festgeld setzen. Um eine Rendite zu bekommen, bleibt vor allem auch Kleinsparern nichts Anderes übrig, als alternative Anlagemöglichkeiten zu finden. Mit Aktien und anderen Anlagearten gehen sie zwar ein weit höheres Risiko ein. Dafür haben Sparer die Chance, auch tatsächlich Gewinne mit ihrer Geldanlage zu erzielen und nicht aufgrund der Inflation deutlich draufzuzahlen.

Wegen der Niedrigzinsen: Immobilienmarkt vor der Blase?

Auch der Immobilienmarkt in Deutschland wird den niedrigen Leitzins nach wie vor zu spüren bekommen. Viele private Anleger und große Investoren werden weiter in Immobilien investieren. Dies treibt die Immobilienpreise weiter in die Höhe, die Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland wird weiter zunehmen. Besonders betroffen sind davon auch die Mieter, die auch in den kommenden Jahren mit steigenden Mieten zu kämpfen haben werden.

Wer wird Draghi-Nachfolger?

Dass der Leitzins vorerst nicht steigen wird, hat die Europäische Zentralbank nun deutlich gemacht. Doch eine Frage, die wichtigste Frage von allen, ist immer noch offen: Wer wird der Nachfolger von Mario Draghi als EZB-Ratspräsident? Im Zuge dessen wird immer wieder gerne Bundesbank-Chef Jens Weidmann genannt. Doch würde unter dem Deutschen tatsächlich eine andere Zinspolitik gefahren werden als unter Draghi? Das ist die große Frage. Die Antwort darauf werden wir erst in ein zwei Jahren bekommen. Die Sparer werden indes weiter auf eine Leitzinserhöhung warten, damit ihre gesparten Gelder auf der Bank tatsächlich wieder etwas wert sind.