Finanzhilfe für Griechenland
"Es gibt keine Alternative zu europäischer Solidarität"
Die Diskussionen kochen seit Wochen hoch: Soll Deutschland Griechenland nun helfen oder nicht? Claudia Roth machte dazu in einem Interview mit dem Fernsehsender „n-tv“ deutlich: „Es gibt keine Alternative zu europäischer Solidarität“. Und wir müssen ihr Recht geben. Europa, und vor allem die Euro-Zone, ist so sehr miteinander verzahnt, dass ein Bankrott Griechenlands unsere Wirtschaft und unsere Finanzen sehr beschädigen würde.
„Roth, Grünen-Chefin, zur Griechenland-Hilfe: „Es gibt keine Alternative zu europäischer Solidarität“
Claudia Roth, Grünen-Vorsitzende, zur Finanzhilfe für Griechenland:
„Es muss ganz klar sein: Es gibt keine Alternative zu europäischer Solidarität. Mit Verlaub: Es war gerade Frau Merkel, es war diese Bundesregierung, die schon im Februar gewusst hat, dass es dazu keine Alternative gibt, dass wir beitragen müssen im Rahmen der Eurozone, Griechenland zu helfen. Sie hat viel zu lange gewartet, und das hat die Spekulationen noch einmal richtig angeheizt und das hat es auch sehr viel teurer gemacht.“
„Es muss diese Unterstützung geben, aber dabei darf es nicht bleiben, das reicht definitiv noch nicht aus. Es kann nicht sein, dass jetzt die Unterstützung gewährt wird, daraus aber keine Konsequenzen gezogen werden. Griechenland muss ein drastisches Sparprogramm auflegen, aber es muss auf europäischer Ebene eine Finanztransaktionssteuer geben. Es kann nicht sein, dass die Märkte, dass die Spekulanten weiter zocken können.“
„Gerade Deutschland profitiert von diesem Europa. Gerade wir sind nicht der Zahlmeister, sondern wir sind der größte Nettozahler, aber auch der größte Profiteur. Es wäre desaströs, wenn der Euro, die eurozone kollabieren würde.“
Kontext:
Das Bundeskabinett kommt heute zu einer Sondersitzung zusammen, um das Gesetz für den deutschen Anteil am Rettungspaket für Griechenland auf den Weg zu bringen. Die Euro-Finanzminister hatten am Sonntagabend in Brüssel Notkredite für die kommenden drei Jahre über bis zu 110 Milliarden Euro gebilligt. Das Hilfspaket umfasst bis zu 80 Milliarden Euro von den Euro-Staaten und weitere 30 Milliarden Euro vom IWF. Deutschland muss bis zu 22,4 Milliarden Euro tragen. Im Gegenzug verpflichtet sich Griechenland zu einem harten und streng überwachten Sparkurs. Deutschland wurde in den vergangenen Tagen eine zu zögerliche Haltung bei den Hilfszusagen vorgeworfen.“
Quelle Zitate und Kontext: n-tv