DHL und die Servicewüste Deutschland oder – Der Post-Kunde ist immer das Arschloch

Wenn einer keine Lust zum Arbeiten hat, haben andere das Nachsehen

Es gibt Geschichten, die glaubt man kaum, wenn andere sie einem erzählen, weil wir inzwischen doch in einer ach so modernen Zeit und in einer angeblich so serviceorientierten Welt leben. Doch Pustekuchen, der Post-Kunde ist immer das Arschloch, zumindest war und ist das heute in meinem Fall so.

Begonnen hat das Ganze mit einer Bestellung in einem Onlineshop für Lebensmittel. Da ich seit Wochen Probleme mit einem meiner beiden Handgelenke habe, fällt mir das Tragen von Einkaufstüten schwer. Da ich meine Hand jedoch zum Arbeiten brauche (weil ich ja, anders als der Mensch von DHL, erstens Lust zum Arbeiten habe und zweitens meine Arbeit auch brauche, um meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können), muss ich demnach auf vergleichsweise teurere Lebensmittelbestellungen im Internet zugreifen.

Und da begann auch mein Malheur. Denn heute war der DHL-Fahrer, der heute in meinem Bezirk die Auslieferungen vornehmen musste, keiner der netten Sorte, die bei der Werbung in die Kamera strahlen, und auch keiner derer, die ihre Kunden ernst nehmen. Heute war einer auf Tour, der schlichtweg zu faul war, auszuliefern und deshalb kurz nach dem Klingeln wieder auf Nimmerwiedersehen davonfuhr.

Und nein, es lag nicht an mir, ich habe das Klingeln gehört, aus dem Fenster gesehen, den typischen DHL-Wagen vor der Tür gesehen, mit dem Öffnen der Wohnungstür auch den Türöffner betätigt, den Türöffner sogar bis oben gehört. Und was passiert? Ich warte. Und warte. Und kurze darauf höre ich an der Wendemarke meiner Straße ein Auto drehen und wenden. Und dann gibt jemand Gas und weg war der DHL-Mann mitsamt meiner zwei Sendungen.

Doch damit nicht genug. Ich dann bei der Servicehotline der Post angerufen, die dazu auch noch nicht mal gerade mit geringem Betrag berechnet wird. Und extra noch geschaut: Ja, die kümmern sich auch um Belange von DHL. Und dann erklär ich meinem weiblichen Gegenüber am Telefon, was das Problem sein. Und die meint dann nur, da müsse ich DHL anrufen? Häh?, fragte ich mich dann. Ich ruf doch grad den Service an. Ok, dann musste eben eine neue Nummer her, die ebenso kostenpflichtig war. Da hatte ich dann einen tatsächlichen Ansprechpartner dran, doch wirklich helfen konnte er mir nicht, außer die Beschwerde aufzunehmen. Die Fahrer von den normalen DHL-Fahrzeugen haben nämlich weder Funk noch ein Diensthandy auf ihrer Fahrt dabei, wie ich mir dann sagen lassen musste. Und wann ich meine Sachen kriegen würde, konnte der Mensch mir dann auch nicht sagen.

Und was bleibt mir von dem Ganzen: Ich musste das Entgelt von zwei verschiedenen kostenpflichtigen Servicehotlines bezahlen, meine Waren werden mir irgendwann geliefert und die frischen Lebensmittel kann ich dann in die Tonne treten. Erstatten wird mir dies niemand. Aber wieso auch, ich bin ja nur Kunde, und der Post-Kunde ist immer das Arschloch. Und was wage ich auch, mir etwas zu bestellen über das Internet, das zudem auch noch schwer ist und was wage ich es überhaupt, zu hoffen, einen Menschen zu haben, der mir meine Lieferung auch noch die Treppen hochträgt. Nein, so was hoffe ich nicht mehr. Weil die einen verdienen ihr Geld mit Arbeit, die anderen anscheinend damit, sie nicht zu tun. Deutschland ist und bleibt eine Servicewüste, wie ich seit heute wieder weiß – dank DHL!