Werden jetzt Banken pleite gehen? Die Folgen der Signa Holding Pleite

Die Signa Holding hat Insolvenz angemeldet. Eine verdammt schlechte Nachricht für viele. Für einige Banken sogar eine noch schlimmere. Werden Banken jetzt pleite gehen durch die Signa Holding Pleite? Das ist jetzt die große Frage. Schließlich hat die Signa Holding Kredite über mehrere Banken laufen. Es ist die Rede von 2 Milliarden Euro, die fehlen.

Welche Banken pleite gehen könnten

Mit dem Bankgeheimnis ist es so eine Sache. Es nützt vielen und schützt vor allem die Bankkunden vor unzulässigen Auskünften. In einer Zeit der Signa Holding Pleite ist das Bankgeheimnis hingegen nichts Gutes. Wissen so doch die Kunden der betroffenen Banken nicht, ob und wenn ja, wann die Banken, die von der Benko-Pleite betroffen sind, selbst in die Pleite rauschen werden.

Für Sparer, die ihre Gelder bei den jeweiligen Banken geparkt haben, ist dies eine bedrückende Nachricht. Schließlich sind nicht automatisch alle angesparten Gelder abgesichert. Selbst dann nicht, wenn es sich um „sichere“ Anlagearten wie Tagesgeld und Festgeldkonten handelt. Oder z. B. um Sparbücher oder Sparpläne.

Mehr als 100 Banken sollen Kredite an Benko vergeben haben. Welche das genau sind, das weiß nur die Signa Holding selbst. Ein Teil der Banken hat sich die Kredite mit Immobilien absichern lassen. Doch welche das sind, auch das weiß nur die Signa selbst.

Kredite auch von deutschen Landesbanken

Laut Medieninformationen sollen auch deutsche Landesbanken Kredite an die Signa Holding vergeben haben. Darunter die NordLB, die BayernLB und die Helaba, die jeweils Kredite in dreistelliger Millionenhöhe an die Signa Holding laufen haben. Auch die LBBW soll Kredite an die Signa vergeben haben. Stellungnahmen von den genannten Landesbanken gab es bislang nicht, wie Tagesschau.de berichtet.

Die Zeche werden die Bankkunden bezahlen – und die Angestellten

Wir leben in wirtschaftlich sehr schlechten Zeiten. Die Benko-Pleite könnte Vieles noch schlimmer machen. Weil irgendjemand wird die Zeche zahlen müssen, die der Herr Milliardär angerichtet hat. Da wird es auch kaum etwas nützen, wenn die Anleger, die wegen möglicher Insolvenzverschleppung Strafanzeige gegen Benko stellen, eines Tages Recht bekommen werden vor Gericht.

Die Signa Holding ist letztlich in die Pleite gerauscht, weil mögliche Investoren abgelehnt hatten wegen des sehr unübersichtlichen Firmengeflechts. Und genau dieses unübersichtliche Geflecht von mehr als 1.000 Firmen könnte am Ende zu jahrelangen Prozessen führen.

Sollten zwischenzeitlich Banken pleite gehen, dann würde selbst eine Verurteilung von Benko am Ende kaum jemandem etwas bringen. Die Zeche werden immer andere zahlen müssen.

Vielleicht ist dies eine Zeit, in der Länder wie Österreich und Deutschland ihre Wirtschaftsgesetze und die Lupe nehmen, um zumindest im eigenen Staat in Zukunft solche Firmengeflechte zu verhindern.

Und auch die Angestellten werden einen Teil der Zeche zahlen müssen. Wie einmal ist die Zukunft von Galaria Kaufhof und anderen Einzelhandelsunternehmen, die unter der Signa Holding laufen, ungewiss. Auch die Großbauprojekte wie der Elbtower könnten zu Bauruinen werden, und alle Unternehmen, die in den Bau und die Projekte im Elbtower danach involviert waren, werden zu den Verlierer gehören.