Tesla Autoversicherung:Telematik-Tarife sollen einzig auf Fahrverhalten basieren

Der Safety Score spielt bei Tesla eine wichtige Rolle. Er ist die Grundlage dafür, ob ein Fahrer oder eine Fahrerin Tesla „Full Self Driving“ nutzen darf oder nicht. Das heißt, nur wer einen Safety Score von 98 von maximal 100 hat, der darf auch das autonome Fahren nutzen. Um den Score erstellen zu können, werden von den Tesla FahrerInnen eine Menge Daten genommen und genutzt. Genau hieran scheitern bis jetzt die Telematik-basierten Kfz-Versicherungen in Deutschland. Der Datenschutz ist ein wichtiges Thema bei der Kfz-Haftpflicht und den Kaskoversicherungen. Nicht jeder möchte seine Daten an seinen Autoversicherer weitergeben. Anders ist es nun bei Tesla, wo die Daten zum Fahrverhalten sowieso gezogen und für die Berechnung des Safety Score verwendet werden. Die kommende Tesla Autoversicherung könnte im Bereich der Telematik Kfz-Versicherungen nicht nur zur Konkurrenz werden, sondern diesen sogar eines Tages dominieren. Dies hat noch einen weiteren Grund:

Tesla Autoversicherung Telematik-Tarife sollen einzig auf Fahrverhalten basieren

Für Berechnung der Kfz-Versicherung Prämie werden in Deutschland zahlreiche Faktoren einbezogen. Dazu gehört unter anderem das Alter des Fahrers bzw. der Fahrerin und wie lange z. B. der Führerschein schon vorhanden ist. Auch andere Faktoren wie die Regionalklasse und die Typklasse fließen in die Prämienberechnung der Kfz-Haftpflicht und der Kaskoversicherung ein.

Anders soll dies bei der Tesla Autoversicherung sein. Diese soll unabhängig von Alter, Geschlecht und sonstigen Merkmalen für die Prämienberechnung sein und stattdessen einzig auf das Fahrverhalten basieren. Dies könnte die Kfz-Versicherung grundlegend verändern.

Die Basis für die Autoversicherung von Tesla soll bei der Berechnung ein Safety Score von 90 sein. Am Ende eines Monats fließt das Fahrverhalten in die Bewertung ein. Daraus ergibt sich die Kfz-Versicherungsprämie für den übernächsten Monat.

Das heißt z. B., der Safety Score aus dem Januar ergibt die Höhe der Prämie für die Tesla Kfz-Versicherung im März. Da die Veränderung der Prämie sehr massiv sein könnte, kann die in die Tesla Autoversicherung einfließende Abweichung der Versicherungsprämie nicht mehr als 50 % betragen. Dies gilt für Abweichungen nach unten und nach oben.

Gehört den Telematik-Tarifen die Zukunft in der Kfz-Versicherung?

Den Vorstoß, den die Tesla Autoversicherung mit ihrem Telematik-Tarif, der einzig auf das Fahrverhalten macht, könnte auch die Versicherungslandschaft in Deutschland auf den Kopf stellen. Schließlich sind die Prämien für Kfz-Haftpflicht und Kasko immer für ein Jahr festgelegt und basieren auf Punkten beispielsweise wie dem Alter und der Regionalklasse, die rein gar nichts über das eigene Fahrverhalten aussagen. FahrerInnen werden sozusagen mit teureren Versicherungsprämien „bestraft“, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben oder in einer Regional mit vielen und/oder teuren Unfällen wohnen, egal, wie sicher sie selbst fahren.

Die auf das Fahrverhalten basierenden Kfz-Tarife der Tesla Autoversicherung hingegen würden genau damit aufräumen, wenn die Kfz-Versicherung des Elektroauto-Herstellers auch so nach Deutschland kommen und hier eingeführt werden würde. Da auch aufgrund der steigenden Spritpreise immer mehr davon auszugehen ist, dass auch vermehrt deutsche AutofahrerInnen auf Elektroautos umsteigen und Tesla in den sozialen Medien bereits der beliebteste E-Auto-Hersteller ist, könnte beides zusammen, die E-Autos von Tesla und die Tesla Autoversicherung, nicht nur die deutsche Autobranche, sondern auch die deutsche Versicherungsbranche auf den Kopf stellen.

Tesla Modell 3 Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.
Kommt die Tesla Autoversicherung auch nach Deutschland? Das Tesla Modell 3 Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Tesla, Inc.