Stagflation in Sicht: Das deutsche Wirtschaftswachstum stagniert

Wie das Statistische Bundesamt heute bekanntgab, stagnierte das BIP im 2. Quartal 2022. Gegenüber dem Vorquartal gab es preis-, saison- und kalenderbereinigt mit 0,0 % kein Wachstum. „Gestützt wurde die Wirtschaft vor allem von den privaten und staatlichen Konsumausgaben, während der Außenbeitrag das Wirtschaftswachstum dämpfte.“ schreibt Destatis dazu.

Und weiter: „Die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit anhaltender Corona-Pandemie, gestörten Lieferketten, steigenden Preisen und dem Krieg in der Ukraine schlagen sich deutlich in der konjunkturellen Entwicklung nieder.“

Im 1. Quartal dieses Jahres war die deutsche Wirtschaft noch gewachsen mit 0,8 %. Zum Vorjahresquartal lag das BIP preis- und kalenderbereinigt bei plus 1,4 %.

„Aufgrund der anhaltenden Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine sind diese Ergebnisse mit größeren Unsicherheiten als sonst üblich behaftet.“ schreibt das Statistische Bundesamt über die Zahlen zum Wirtschaftswachstum Deutschlands.

Kommt nun die Stagflation auf uns zu?

Eine Stagflation ist das Stagnieren einer Volkswirtschaft. Das heißt, wenn zwei Mal in Folge das Bruttoinlandsprodukt eines Quartals zum Vorquartal bei 0,0 % liegt, wird von Stagflation gesprochen.

Sollte das BIP im 3. Quartal dieses Jahres auch bei 0,0 % liegen, ist sie da, die Stagflation in der deutschen Wirtschaft.

Erst Stagflation, dann Rezession?

Ist die Stagflation erst einmal da, ist der Weg nicht weit zu einer Rezession. Von einer Rezession wird gesprochen, wenn zwei Quartale in Folge das Wirtschaftswachstum im Minus liegt im Vergleich mit dem jeweiligen Vorquartal.

Ob Deutschland tatsächlich in eine Rezession schlittern wird, das wird sich in den kommenden Quartalen zeigen müssen. Eine Stagflation ist zumindest inzwischen greifbar nahe.