Kann Griechenland Kredite nicht zurückzahlen?

Die Macht der Ratingagenturen weiter ungebrochen

Die Nachricht, die heute durch die Welt geht, hört sich alles andere als gut an. Die große US-Ratingagentur Moody’s hat Griechenland von einem “Ba1” auf ein “B1” zurückgestuft – was gleich drei Stufen schlechter als bisher bedeutet. Moody’s glaubt nicht so ganz daran, dass das finanziell schwer angeschlagene Land seine Schulden in den Griff bekommt. Kann Griechenland seine Kredite nicht zurückzahlen?

Immer wieder war in den vergangenen Wochen die Rede von einer Umschuldung der griechischen Staatsschulden. Auch die Ratingagentur Moody’s geht mittlerweile davon aus, dass es ohne ein solches Umschulden der Schulden Griechenlands nicht mehr geht.

Moody´s hält die bislang eingeleiteten Sparmaßnahmen des Landes zwar für sehr ambitioniert, glaubt aber nicht so ganz daran, dass diese den gewünschten Effekt, eine Entschuldung Griechenlands, mit sich bringen könnten.

Zudem warten ab 2013, nach dem Auslaufen der Hilfen aus der Europäischen Union weitaus schärfere Bedingungen auf das Land in Sachen Schuldenrückzahlung. Dies könnte über kurz oder lang dann doch noch zu einem Staatsbankrott Griechenlands führen – egal, wie schön man sich das innerhalb der Euro Zone und auch innerhalb des Landes selbst auch reden mag.

Doch wie Recht – oder Unrecht – die große Ratingagentur hat, kann nicht gesagt werden. immer wieder kam es zu Falscheinschätzungen der drei großen Agenturen Moody´s, Standard & Poor´s und Fitch, auf die letztlich auch viele Großeinleger hereinfielen, siehe am Beispiel der Pleitebank Lehman Brothers. In Spanien läuft mittlerweile eine Klage gegen die spanischen Töchter dieser Ratingagenturen, die laut der Kläger bewusst das Land „ans Messer“ geliefert haben.

Noch aber ist sie ungebrochen, die Macht der Ratingagenturen, die auch weiterhin ihr Urteil fällen über Banken und Unternehmen – und damit für Kursverluste wie Kursgewinne sorgen.