Enteignung in Zypern: Ist nun auch das Geld der deutschen Sparer in Gefahr?

Das Ende der Eurokrise? Das ist erst der Anfang!

Die Sparer in der Eurozone blicken voller Entsetzen nach Zypern. Erstmals ist im Rahmen der Eurokrise eine Enteignung direkt von den Bankkonten weg geschehen. Mit einer Zwangsabgabe von 9,9 Prozent bei Bankeinlagen über 100.000 Euro und immerhin noch 6,5 Prozent bei Bankeinlagen unter 100.000 Euro soll die Krise in Zypern überstanden werden. Die Sparer dort trifft es hart, die Angst zieht nun aber durch die ganze Währungsunion. Ist nun auch das Geld der deutschen Sparer in Gefahr?

In den letzten Monaten wurde die Eurokrise gerne schön geredet und gar ihr Ende prognostiziert. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble redete die Schuldenkrise in Europa dem Ende entgegen. Genützt hat es nichts. Das Ende der Eurokrise ist vertagt, alles was gerade passiert, ist möglicherweise erst der Anfang.

Noch sind die Tagesgeldkonten und Festgelder in Deutschland sicher. Die Gesetzliche Einlagensicherung gilt nach wie vor, die Sicherungssysteme der Sparkassen, der Volksbanken und der Privatbanken sind nach wie vor gut installiert. Was ist aber, wenn auch wir abrutschen, durch den Sog der anderen, hoch verschuldeten Eurostaaten und durch den Sog aus Italien und Frankreich, beides große und wichtige Euroländer, die uns mit in den Abgrund reißen könnten? Wird dann auch bei uns eine Zwangsabgabe fällig auf die Einlagen, die wir auf unseren Banken liegen haben?

Die Angst geht um, und wird nun stets weiter wachsen. Für Anleger stellt sich nun erneut die Frage, wo sie ihr Geld noch sicher parken können, wenn die Eurokrise immer schlimmer werden wird. Wir wissen es nicht und sind ebenso geschockt wie alle anderen, dass eine solche Zwangsabgabe in der Eurozone beschlossen wurde, durch die Finanzminister der Eurogruppe, zu denen auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gehört. Wenn Zwänge kommen, ist das Ende meist nicht mehr fern. Bricht die Eurozone bald auseinander oder werden dies nur kurze Wehen sein, bevor die Währungsunion neue Stabilität finden wird? Das ist die große Frage, die in den kommenden Wochen und Monaten geklärt werden muss. Auch von unserer Regierung, in der ein Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Eurokrise ja schon zu Ende geredet haben wollte.