Eine lückenlose Kontrolle der Finanzmärkte – Die neue Weltfinanzordnung

Nachdem sich erst George W. Bush, der inzwischen längst gewesene US-Präsident, sich gegen ein stärkeres Durchgreifen auf den Finanzmärkten gestellt hatte, weht nun ein neuer Wind. Heute trafen sich auf Einladung von Kanzlerin Merkel in Berlin die Staats- und Regierungschefs der führenden EU-Länder zu wichtigen Gesprächen über die Zukunft der Finanzmärkte. Zusätzlich zu den Staatsoberhäuptern aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, den Niederlanden und Luxemburg nahm auch Mirek Topolánek, der tschechische Premierminister an dem Treffen teil, aufgrund der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft. Das Treffen diente der Vorbereitung des am 2. April stattfindenden Weltfinanzgipfels, der in London unter der Leitung vom britischen Premier, Gordon Brown, durchgeführt werden wird.

Auf der Schirm hatten die Staats- und Regierungschefs dabei vor allem eines: Eine lückenlose Beaufsichtigung von Hedgefonds und Rating-Agenturen. Gerade hier lief im Laufe der Weltfinanzkrise eine Menge schief – nun sollen Kontrollen weitere Schieflagen und Risikospielereien verhindern. Durch milliardenschwere Fehlspekulationen mittels Hedgefonds hatte zum Beispiel Adolf Merckle, der Chef der Merckle Gruppe, sein ganzes Unternehmen zum Wanken gebracht. Merckle beging kurz nach dem Bekanntwerden der Fehlspekulationen Selbstmord und das Unternehmen ratiopharm musste aus der Unternehmensgruppe abgespalten und verkauft werden. Aber auch die Rating-Agenturen haben für hohe Verluste gesorgt. So war die US-Investmentbank Lehman Brothers noch als positiv eingestuft worden, als die Insolvenz bereits vor der Tür stand.

Nun kommt also auf Anraten der EU die Kontrolle. Und die USA wird diesmal mitziehen, unter der Führung eines Barack Obama, der zwar in Wirtschaftsfragen nicht viel mehr Ahnung hat als sein Vorgänger George W. Bush, der aber anders als dieser genau weiß, was die Uhr geschlagen hat. Denn eines ist sicher: Wollen die USA nicht morgen ihre Glaubwürdigkeit als immerhin noch wichtigste Wirtschaftsmacht der Welt verlieren, so ist heute ein entsprechendes Handeln der US-Regierung erforderlich. Auch und gerade in Bezug auf eine neue Weltfinanzordnung…