Das Ende einer Institution – Cinemaxx schafft den Kinodienstag ab

Ein Kino ohne Kinotag? Undenkbar. Dies war bis jetzt auch beim Cinemaxx-Konzern der Fall gewesen. Dieses Denken gehört nun jedoch der Vergangenheit an. Gestern fand der letzte Kinodienstag in einigen der Kinos statt, die zu dem Konzern gehören. Interessant war, dass selbst die Mitarbeiter der betroffenen Häuser dies gestern zum Teil noch nicht einmal wussten und erst von Kundenseite die Information darüber erhielten. Wieso Cinemaxx diesen Schritt geht, den einnahmestärksten Tag unter der Woche aufzugeben, ist nicht bekannt.

Ich persönlich finde es jedoch (auf negative Art und Weise) faszinierend, wie sich ein Unternehmen sich in betriebswirtschaftlicher Hinsicht damit einen Genickschuss verpasst, in Zeiten, in denen die meisten Menschen jeden Euro zwei Mal umdrehen, die Preise für einen Luxusartikel zu erhöhen. Es waren doch gerade Besucherzuwächse zu verzeichnen, weil viele Menschen der Finanz- und Wirtschaftskrise zumindest gedanklich entkommen wollen und dann eben vermehrt ins Kino gehen. Hier dann einen solchen Schritt zu machen, wird sich böse auszahlen, wenn nächstes Frühjahr der Geschäftsbericht für dieses Jahr veröffentlicht werden muss (dank der Tatsache, dass der Cinemaxx-Konzern eine AG ist, ist dieser ja für alle einsehbar, auch für interessierte Ex-Kinodienstagsgänger). Schlechte Zeiten für Cinemaxx-Besucher heute bedeuten schlechte Zeiten für den Cinemaxx-Konzern morgen. Dies ist eine klare Rechnung. Unter dem Strich wird dies lediglich wieder bedeuten: Der Vorstand bleibt, die Mitarbeiter an der Basis müssen gehen. Wie immer eben.