Börsenjahr 2023 – Liegt ein dunkler Schatten über dem Aktienmarkt?
Die erhoffte 15.000er Marke zum Jahresende hat der DAX verfehlt. Der deutsche Leitindex bewegt sich nach Bekanntgabe der US-Inflationsdaten stattdessen auf die 200-Tage-Linie bei rund 13.500 Punkte zu. Es ist keine Feststimmung, die auf dem Aktienmarkt aufkommen will. Das Börsenjahr 2023 steht statt auf Hoffnung nach der Herbsterholung unter keinem guten Stern.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets,in seiner Einschätzung zur aktuellen Entwicklung am deutschen Aktienmarkt: „Die Notenbanken haben den Börsen in der vergangenen Woche vorerst die Musik abgedreht. Auch wenn es bis dahin kein rauschendes Fest war, die Herbsterholung hatte den Anlegern zumindest Mut für ein positiveres Börsenjahr 2023 gemacht. Nun aber liegt ein dunkler, geldpolitischer Schatten über dem Aktienmarkt.“ Und: „Während draußen die Temperaturen langsam wieder über Null klettern, herrscht Schockstarre an der Börse.“
Doch Hoffnung fürs Börsenjahr 2023? – ifo Geschäftsklimaindex gestiegen
Ein positives Signal für den deutschen Aktienmarkt kam heute vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Dezember auf 88,6 Punkte gestiegen, nach nur 86,4 Punkte im November. Dies zeigt, dass die Unternehmen ihre aktuelle Lage wieder besser bewerten. Vor dem Anstieg im letzten Monat 2022 war das ifo Geschäftsklima sechsmal in Folge gefallen. „Die deutsche Wirtschaft schöpft zum Weihnachtsfest Hoffnung.“ schreibt das ifo dazu.
Die Bekanntgabe hat die Börse heute zumindest ein wenig befeuert. Der DAX steht aktuell bei gut 13.990 Punkten, mit einem Plus von 0,70 %. Doch ob dies reichen wird, um zum Jahresabschluss noch einen Sprung zumindest über die 14.500 Punkte zu schaffen. Dies werden die nächsten Tage zeigen müssen.
„Diese Woche wird zeigen, ob die Talfahrt bei Aktien und die neuerliche Rally bei den Zinsen aufgehalten werden kann.“ schreibt derChef-Marktanalyst von CMC Markets dazu. Stanzl weiter: Auf Seiten der Wirtschaftsdaten stehen in den USA die Häuserdaten und der PCE-Deflator auf dem Plan. Die PCE-Daten könnten mitprägen, ob der Markt als nächsten Schritt der US-Notenbank eine Anhebung um 25 oder 50 Basispunkte erwartet.“