Wirtschaftlicher Abschwung: Das Gespenst der Rezession ist wieder da
Die IMK-Konjunkturampel schaltet auf „rot“. Dies teilten die IMK-Forscher heute in Pressemitteilung mit. Das Risiko einer Rezession ist stark angestiegen. Ein wirtschaftlicher Abschwung in Deutschland rückt in immer greifbarere Nähe. Das Gespenst der Rezession, das schon wieder am verschwinden war, ist nun größer geworden, als es im Laufe der Pandemie war.
„Die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, aber auch die Omikron-Welle in China, lassen die Rezessionswahrscheinlichkeit in Deutschland sehr stark ansteigen.“ schreiben die IMK-Forscher in ihrer Pressemitteilung.
Rezessionsrisiko hat sich fast verdreifacht
Weiter heißt es: „Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten eine Rezession durchläuft, hat sich in den vergangenen Wochen fast verdreifacht: Es ist von 23,9 Prozent Anfang März auf jetzt 65,4 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Wert seit März 2020.“
Das Ampelsystem des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung wurde deshalb von „gelbrot“ auf „rot“ umgeschaltet.
Konjunkturforscher Theobald über die hohe Gefahr einer Rezession: „Mit den vorliegenden Ergebnissen mehren sich die Indizien auch dafür, dass die deutsche Wirtschaft bis zur zweiten Jahreshälfte zwei aufeinanderfolgende Quartale mit BIP-Rückgängen und somit nach landläufiger Definition eine leichte Rezession erleben könnte“. Theobald weiter: „Die Wirtschaftspolitik hat in Form der Energie-Entlastungspakete für Haushalte sowie des Hilfspakets für Unternehmen, die besonders unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leiden, schnell reagiert. Das wird die Wachstumsverluste mildern, allerdings dürfte das nicht alle sozialen Härten, unter anderem bei Rentnerinnen und Rentnern, auffangen. Die Politik sollte also bereit sein, noch mehr zu tun.“
Doch was ist eine Rezession eigentlich?
Eine Rezession ist der Abschwung einer Volkswirtschaft. Zwei wichtige Merkmale einer Rezession sind der Rückgang der Nachfrage und fallende Aktienkurse.
Weitere Rezessionsmerkmale sind:
- Unternehmen fangen damit an, Überstunden abzubauen
- Arbeitnehmer werden in die Kurzarbeit geschickt
- Arbeitskräfte werden entlassen und es erfolgen keine Neueinstellungen
- Investitionen von Unternehmen bleiben aus
- Produzierende Unternehmen legen einen Teil ihrer Produktionsanlagen still
- Löhne & Gehälter stagnieren
- Die Preise sinken in Folge der zurückgehenden Nachfrage