Wir schreiben das Jahr 2009: Die Folgen der Krise wiegen immer schwerer
Das Schrumpfen einer Wirtschaft hat für jeden Einzelnen Folgen, auch wenn wir das immer vergessen möchte. Wir sind abhängig davon, dass es unserer Wirtschaft gut geht, dass der Export stimmt, die Binnengeschäfte laufen und die Menschen nicht, wie es derzeit der Fall ist, in die Kurzarbeit müssen – oder gar ihre Arbeitsplätze verlieren. In wie weit wird es aber bergab gehen mit unserer Wirtschaft in Folge der Krise?
Es gibt viele Prognosen. Die Zeitungen und Nachrichtenportale sind voll davon. Jeder scheint eine Antwort zu haben auf die Frage nach dem Rückgang. Nur sind es immer unterschiedliche Antworten, so dass man sich im Endeffekt nach gar nichts richten kann. Was jedoch sicher ist: Die Finanzkrise hat schon lange übergegriffen auf die Wirtschaft und zerrt nun an dieser.
Viele gehen davon aus, dass die Talsohle der Krise in diesem Sommer, spätestens aber im Herbst erreicht sein wird und dass es danach ganz langsam wieder bergauf gehen wird. Was jedoch erst bleiben wird, sind die Scherben, die es danach dann wegzuräumen gilt. Dies kann aber nur gehen, wenn alle an einem Strang ziehen. Was hier jedoch bedenklich stimmt, ist die Tatsache, dass in diesem Herbst zugleich auch Bundestagswahlen sind. Eine neue Regierung bedeutet wahrscheinlich auch eine Richtungsänderung, hin zu einem möglicherweise unbestimmten Ziel. Es ist eine Zeit, in der nichts sicher ist außer dem einen, dass nun jeder anpacken muss, um die Krise auffangen zu können. Der Staat allein kann uns nicht aus der momentanen Situation hieven, dazu braucht es vereinte Kräfte.
„Ich glaube, dass „Krise“ – obwohl ich diesen Begriff mehrfach benutzen werde – eine unzureichende Beschreibung dessen ist, was wir gerade erleben, nicht nur bei uns, sondern weit darüber hinaus. Meine Einschätzung ist: wir haben es hier mit einer tief greifenden Zäsur, ja mit einer Epochenwende zu tun. Wenn Sie mich nach Indizien fragen, beginne ich mit dem Hinweis auf die Größenordnungen der staatlichen Intervention – Kapitalspritzen, Bürgschaften, Beteiligungen, Konjunkturprogramme. Eine Milliarde ist plötzlich die kleinste Recheneinheit geworden!“ sagte Bundesfinanzminister Steinbrück am Freitag in Berlin.
Und es kann ihm nur zugestimmt werden. Wir leben in einer Wendezeit, dies kann mit Klarheit gesagt werden. Am Ende, wenn diese Krise überstanden ist, wird Deutschland ein anderes Land sein als zuvor, in vielen Punkten. Auch die politische Landschaft wird sich wahrscheinlich geändert haben. Die Parteien mussten nun, in der Krise, zusammen rücken, zumindest jene, deren Stimmen zu Entscheidungen führen. Alles ist anders. Vielleicht ist die Krise, die wir jetzt durchleben müssen, eine Chance zu einem Neuanfang? Im 61. Jahr der Sozialen Marktwirtschaft könnte ein neuer Weg geschaffen werden. Wir müssen nur endlich aufstehen und aufhören mit dem Jammern, vieler Deutschen ach so liebstes Hobby!