Wie sieht die Bank der Zukunft aus?

Was unterscheidet eigentlich den Geldautomaten vom Schaltermitarbeiter einer Bank? Der Geldautomat steht heute schon auf der Straße. Und leider steckt in diesem „Witz“ mehr Wahrheit als gedacht – denn bis zum Jahr 2030 wird wohl jede zweite Bankfiliale schließen müssen. Denn die heutigen Bankkunden konzentrieren sich immer mehr auf die Online-Angebote und nutzen immer weniger die Dienste der Bank durch die Mitarbeiter. Und letztlich sind die Banken für diese Misere sogar selbst verantwortlich – denn letztlich hat man die Kunden jahrelang trainiert, so selbständig wie nur möglich zu werden, weil (fast) jede Leistung, für die man einen Schaltermitarbeiter benötigt wird, Geld kostet.

Dass sich die Direkt- wie Online-Banken am Markt etablierten und ohne Filialnetzwerk überzeugen konnten, da man mit den sehr günstigen Preisen wie attraktiven Konditionen gepunktet hat, damit haben die großen Filialbanken nicht gerechnet. Das ist letztlich auch der Grund, warum auch bei den großen Banken jetzt ein radikales Umdenken stattfinden muss – denn wieso sollte man für sein Bankkonto 50 Euro bis 100 Euro im Jahr bezahlen, wenn es doch bei einer anderen Bank, die einen vergleichbaren Service anbietet, kostenlos zur Verfügung steht?

Das Filialsterben schreitet voran

Im Jahr 2018 gab es in Deutschland knapp 30.000 Bankfilialen – im Jahr 2030 werden es, so die aktuellen Prognosen, nur noch 15.000 Standorte sein. Die Strategieberatung Oliver Wyman hat zudem noch herausgefunden, dass mit dem Schließen von Filialen auch die Kunden ihre Bank wechseln würden – denn spätestens dann, wenn die Stammfiliale ihre Tore für immer schließt, sind die Kunden letztlich endgültig bereit, ihre Bank zu wechseln. Und das könnte in weiterer Folge fatal sein. Denn das würde bedeuten, neben dem Schließen von Filialen, würden viele Kunden verloren werden – weil, davon ist die Strategieberatung überzeugt, der Weg führt die Bankkunden sodann in das Internet zu Online-Banken.

Auch wenn der Deutsche skeptisch gegenüber Veränderungen ist, vor allem dann, wenn es um sein geliebtes Geld geht, so ist er doch bereit, seine Bank zu wechseln, wenn seine Filiale aufgelassen wird.

Sparbuch und Tagesgeld – absolut unattraktiv

Schon in den letzten Jahren konnte eine massive Ausdünnung des bestehenden Filialnetzes beobachtet werden. Ganz egal, welche Bank man beobachtet hat – es gab immer wieder Filialschließungen. Nur in den letzten zehn Jahren wurden mehr als 12.000 Filialen geschlossen – bis zum Jahr 2025 werden es weitere 10.000 Filialen sein. Doch nicht nur der Wechsel zu den Online-Banken macht den Filialbanken Probleme – es ist auch die scheinbar nicht enden wollende Niedrigzinsphase.

Aufgrund der Tatsache, dass altbekannte Produkte nicht mehr in Anspruch genommen werden, dazu gehören etwa das Sparbuch oder Tagesgeld, sondern vielmehr mit Aktien, Anleihen, Devisen wie Kryptowährungen spekuliert wird, fällt ein großer Angebotsteil der klassischen Banken weg. Hatte man vor Jahren noch ein Sparbuch bei seiner Bank, so kann dieses nicht einmal mehr empfohlen werden, da bei Berücksichtigung der Inflation und des Zinssatzes, der seit Jahren bei rund 0,1 Prozent liegt, letztlich sogar einen Verlust verbucht werden muss. Für einen Vermögensaufbau mag das Sparbuch keinesfalls mehr hilfreich sein.

Welche Rolle werden die Kryptowährungen spielen?

Schreitet die aktuelle Entwicklung mit derselben Geschwindigkeit voran, so wird in wenigen Jahren ein komplett neues Bankenbild in der Öffentlichkeit verankert sein. Mitunter wird es sogar die Bitcoin Bank geben, in der man dann digitales Geld transferieren kann. Denn letztlich muss man sehr wohl erwähnen, dass es gerade das digitale Geld ist, das ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, wenn man sich mit der Zukunft der Banken befasst.

Auch wenn es einige Experten gibt, die Bitcoin und Co. als Alternative zum Euro sehen und überzeugt sind, in wenigen Jahren könnten Kryptowährungen das altbekannte Bezahlsystem ablösen, so ist es doch eher wahrscheinlich, dass die digitalen Währungen eine zusätzliche Option darstellen werden.

Das heißt, Banken sollten sich mitunter auch mit Bitcoin und Co. befassen, um so wieder neue Kunden gewinnen zu können. Denn mit den Kryptowährungen spricht man durchaus eine immer größer werdende Zielgruppe an.