Was bitte ist eigentlich Protektionismus?

Seit Tagen schwebt dieser Begriff durch das ganze Land und auch durch Europa und vor allem in Richtung USA. Keiner der Politiker, die inzwischen so gerne mit diesem Begriff um sich werfen, hat diese Bezeichnung auch nur ein einziges Mal erklärt. Dennoch sollten Sie wissen, um was es beim Thema Protektionismus eigentlich geht. Deshalb dieser Erklärungsversuch, im Ganzen kann man sehr viel Schreiben über dieses Thema, dies würde jedoch den begrenzten Rahmen dieser Seite sprengen. Wir hoffen hier auf Ihr Verständnis. Und trotzdem: Mit unserer Erklärung kommen Sie dem, was Protektionismus heißt und was es bedeutet, sicher ein ganzes Stück näher. Und verstehen dann auch endlich, was die Herren und Damen Politiker eigentlich meinen, wenn Sie mit diesem Begriff scheinbar wahllos um sich werfen.

Protektionismus kommt aus dem lateinischen Sprachgebrauch, von protectio, dies bedeutet so viel wie Schutz. Beim Protektionismus geht es also um den Schutz von etwas. Soviel ist nun klar. Was aber soll dabei geschützt werden? Wenn man die Zusammenhänge sieht, in denen das Wort Protektionismus verwendet wird, da wird einem auch klar, dass es irgendetwas mit Wirtschaft zu tun haben muss. Ein Schutz der Wirtschaft also? Der Wirtschaft eines Landes oder der Weltwirtschaft – was denn nun? Diese Erklärung ist also noch nicht ausreichend, weswegen wir noch ein wenig in die Tiefe gehen mit unserer Begriffsbeschreibung des Wortes Protektionismus.

Beim Protektionismus, dem Schutz einer Wirtschaft, geht es um das Einführen von Handelshemmnissen, damit Anbieter aus dem Ausland weniger oder teilweise sogar gar keine Möglichkeit mehr haben, auf dem Markt des Inlands ihre Waren oder Dienstleistungen anzubieten. Dies bedeutet eine Grenzsetzung, die dem Gedanken einer Globalsierung, also einer weltweiten wirtschaftlichen Öffnung aller Staaten füreinander, völlig widerspricht. Durch den Protektionismus wird die Wirtschaft des eigenen Landes an die erste Stelle gehoben, ausländische Anbieter haben es dann weitaus schwerer, Fuß zu fassen in diesem Land. Dadurch werden zwar mehr Waren und Dienstleistungen des Inlands im eigenen Land verkauft, da der Import dessen weniger wird. Auf der anderen Seite nimmt der Export ab, da die anderen Staaten sich natürlich gegen den Protektionismus wehren.

Vor allem die USA wollten vor kurzem den Weg des Protektionismus beschreiten und der amtierende US-Präsident Barack Obama sprach von Einschränkungen für ausländische Anbieter in der Zukunft. Nur würden sich die USA damit auf eine einsame Insel stellen, da andere Länder dementsprechend auf ein solch unfaires Handeln reagieren würden. Mitten in der Krise, in der es darauf ankommt, dass die Wirtschaftsmächte zusammen arbeiten und nicht gegeneinander, wäre dies ein fatales Handeln – den der Protektionismus eines Landes würde dieses nach und nach isolieren von den anderen Ländern. Der Schuss würde also, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, völlig nach hinten losgehen.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat sich inzwischen klipp und klar gegen jegliche Art des Protektionismus ausgesprochen – und damit klargestellt, dass Deutschland hier keinen Alleingang wagen wird. Eine erfreuliche Nachricht, da sie die Zusammenarbeit mit anderen Ländern ausbauen wird, da von ist auszugehen. Ein Nein also zum Protektionismus, und ein Ja zur Globalisierung, da, wo sie wirklich alle Länder weiterbringt und nicht nur einzelne Staaten.