Unternehmenskredite und Steuerentlastungen werden benötigt
Der deutschen Wirtschaft geht es langsam besser, dennoch ist der Aufschwung noch nicht wirklich im Gange. Die Gründe dafür: Die stockende Kreditvergabe der Banken an Unternehmen und fehlende Kredite für Selbständige sowie die benötigten Steuerentlastungen für den Mittelstand.
„Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, zur Konjunktur: “Der Wirtschaftsmotor läuft mit angezogener Bremse”
Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, zur Konjunktur und zur Kreditklemme:
“Die Krise ist definitiv noch nicht ganz überstanden, aber dem Mittelstand geht es zu einem großen Teil gut. Siebzig Prozent wollen ihre Arbeitsplätze halten und sogar zwölf Prozent wollen mehr einstellen, neu einstellen. Was uns momentan hindert, ist, dass der Wirtschaftsmotor mit einer angezogenen Bremse läuft. Das heißt auf Deutsch: Wir brauchen momentan Kredite und wenn die Wirtschaft wieder anläuft, braucht man mehr Kredite. Im letzten Monat haben die Banken 33 Prozent weniger Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen verteilt.”
Zu Forderungen an Banken und Staat:
“Die Banken haben ja nun mal dieses Finanzdesaster verursacht und ich hoffe, dass sie jetzt nicht eine neue Hürde stellen, dass wir Schwierigkeiten haben beim Aufschwung. Es war fürchterlich, der Einbruch. Jetzt 1,5 Prozent, dann 1,4 Prozent – wenn wir erstens mehr Kredite bekommen würden und zweitens, wenn der Staat nun Impulse geben würde und Steuerentlastungen auf die Betriebe zukommen würden, dann würden wir ganz, ganz schnell sogar zwei Prozent erreichen.”
Zur Rolle der Kurzarbeit im Mittelstand:
“Die Kurzarbeit spielt eine große Rolle. Gott sei Dank, dass wir sie noch haben. Wenn die Kurzarbeit abgeschafft wird, sehe ich 800.000 bis eine Million weniger Arbeitsplätze, sprich mehr Arbeitslose.”
Kontext:
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin sieht die deutsche Wirtschaft im laufenden wie im kommenden Jahr in einem moderaten Aufwärtstrend. Das Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsweisen, das heute Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle vorgelegt wird, sagt ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent voraus. Dies zeige, “wir sind noch nicht über den Berg”, so Brüderle.“
Quelle Zitate: n-tv