Sparerenteignung im Schatten der WM 2014
Während Millionen Menschen in Europa die Fußball-WM 2014 verfolgt haben, fand im Schatten der WM eine Sparerenteignung statt, die zur Blaupause für weitere solcher Zwangsabgaben auf Spareinlagen bei europäischen Banken werden könnte. Spanien hat eine Steuer auf Bankeinlagen eingeführt, rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres und geltend auf alle Spareinlagen bei spanischen Banken.
Schuldentilgung durch Zwangsabgabe auf Spareinlagen
Die Sparer, die ihre Einlagen dort haben, werden damit herangezogen, um die Schulden zu tilgen, die Spanien hat. Noch liegt die Zwangsabgabe für Bankeinlagen in Spanien bei 0,03 Prozent – auf die Einlagen wohlgemerkt, und nicht auf die Zinsen aus den Kapitalanlagen!!! – aber wenn das Land einmal Blut geleckt haben wird bei der Sparerenteignung, könnten die Abgabe, zu der die Anleger in Spanien genötigt werden, wohl weiter steigen.
Erst Sparerenteignung in Spanien – dann in ganz Europa?
Zudem dürfte Spanien mit diesem Weg zur Blaupause in ganz Europa werden. Irgendwie passt das Ganze zu den Plänen, welche der IWF (Internationaler Währungsfonds) hat, eine Vermögensabgabe von 10 Prozent. Damit müssten alle die Bürger, die ihr Geld sicher auf der Bank glaubten und extra etwas auf die hohe Kante gelegt haben, um für schlechte Zeiten einen Notgroschen zu haben.
Der Zugriff auf die Spareinlagen der Bürger wird damit immer einfacher zu sein, der Aufschrei der Massenmedien hält sich in Grenzen, die dieses Thema sowieso zeitverzögert aufgenommen haben. So als wäre es mittlerweile etwas ganz Normales, die Sparer in Europa zu enteignen…
Ja und Nein, wie immer mal das Erste aufgeschnappt, ohne weiter zu recherchieren. Die spanische Regierung hat diese Spareinlagensteuer mit 0,03% eingeführt, nachdem einige Kommunalregierungen (u.a. Andalusien, Katalonien, Kanaren) ihrerseits einen Steuersatz bis zu 0,5% erhoben, wogegen die Regierung klagte.
Durch diese 0,03% welche ein Vielfaches unter den regionalen Sätzen liegt, wurden letztere Ausgehebelt, für ungültig erklärt. 50% dieser Steuer kommen den Kommunen (aber allen) zu Gute, die anderen 50% dem Staatshaushalt.
Die Reaktion der Banken ist durchwegs positiv, da diese grundsätzlich gegen eine solche Steuer sind, diese mit 0,03% jedoch als moderat betrachten. Dadurch wurden schließlich weitaus höhere Steuern mancher Bundesländer wirksam verhindert.
Das hat nichts mit schlecht recherchiert zu tun. 😉 Es ist jedoch ein Unterschied, ob in einigen Kommunen Spareinlagen versteuert werden, und ich mir eine andere Kommune aussuchen kann, in der ich mein Geld dann auf die Bank lege. Oder ob gleich ein ganzes Land auf die Idee kommt, Steuern auf Spareinlagen zu verlangen, und dies auch noch rückwirkend auf mehr als ein halbes Jahr. Dies nimmt den Sparern in Spanien die Möglichkeit, sich zu entscheiden und ist damit, nach Zypern, der nächste Schritt zu einer europaweiten Zwangsabgabe auf Spareinlagen.