Revolvierende Kredite: Klarna verpflichtet sich zu kundenfreundlichen Produktänderungen

In der letzten Zeit stand der Zahlungsdienstleister Klarna immer mehr in der Kritik. Er soll jungen Menschen das Schulden machen erleichtert haben durch revolvierende Kredite. Auf TikTok gab es gar eine Challenge dazu. Heute Vormittag hat Klarna zu dieser Thematik eine Pressemitteilung veröffentlicht. „Klarna verpflichtet sich zu kundenfreundlichen Produktänderungen mit dem Ziel, neue Standards in der Finanzindustrie zu setzen“ wird dort getitelt.

„Klarna strebt neue und nachhaltige Standards in der Finanzbranche an, um das finanzielle Wohlergehen der Konsument*innen zu verbessern und fordert Wettbewerber auf, dem Beispiel zu folgen“ heißt es dort.

Die Produktänderungen, die Klarna vornehmen will, beinhalten eigenen Angaben nach „einen mehr als verdoppelten Zahlungszeitraum für Rechnungen“, außerdem will der Zahlungsdienstleister revolvierende Kredite abschaffen.

Außerdem will das schwedische Unternehmen, das schon seit einigen Jahren auch in Deutschland den Kauf auf Rechnung und den Kauf auf Raten anbietet, eine „transparentere und faktenbasierte Diskussion innerhalb der Branche“ fördern. Dies soll durch das öffentliche zugänglich machen interner Daten des Zahlungsdienstleisters „zu wichtigen Themen wie dem Anteil der Rechnungen, die Mahngebühren erhalten“ ermöglicht werden.

Revolvierende Kredite: Dem Gesetzgeber zuvorgekommen?

In Deutschland wird der Verbraucherschutz immer größer geschrieben. In den vergangenen Jahren hat sich hierzulande, aber auch EU-weit, eine Menge getan beim Schutz privater Verbraucher. Nicht bekannt ist, ob Klarna mit den Produktänderungen und dem offenlegen dem Gesetzgeber im Bund und in der Europäischen Union zuvorgekommen ist. Schließlich hat das Thema, dass junge Menschen auf der Videoplattform ihre Verschuldung bei Klarna regelrecht feiern, sehr zu denken gegeben.

Klarna hat sowohl die Möglichkeiten als auch die Verantwortung

Sebastian Siemiatkowski, der CEO von Klarna zu den Änderungen: „Klarna hat sowohl die Möglichkeiten als auch die Verantwortung, einen Wandel hin zu einer verbesserten finanziellen Situation der Konsument*innen weltweit voranzutreiben.“ Siemiatkowski weiter: „Wir können dies tun, indem wir das Bewusstsein schärfen und den Mangel an Transparenz auf dem Markt sichtbar machen. Den größten Einfluss haben wir jedoch, wenn wir selbst aktiv werden. Daher werden wir ab sofort weitreichende Produktänderungen in Deutschland vornehmen. Wir sind davon überzeugt, dass sowohl Verbraucher*innen als auch Händler davon profitieren werden und wir fordern die Branche auf, diesem Beispiel zu folgen.”

Die Produktänderungen sollen über die nächsten Monate nach und nach eingeführt werden.. Das Ziel soll laut Klarna sein, „die Autonomie der Kund*innen zu stärken und mehr Transparenz zu schaffen“.