Müssen die Sparkassen „bluten“ – oder doch nicht?

Es ist ein interessanter Bericht, den das „manager magazin“ gestern auf seinem Onlineportal veröffentlicht hat. Laut diesem sollen die Sparkassen, vertreten im DSGV, von der Bundesbank und von SoFFin, dem staatlichen Bankenrettungsfonds, aufgefordert worden sein, die finanziellen Hilfen für die schwer angeschlagene WestLB aus der Sicherheitseinrichtung der Sparkassen zu finanzieren – wenn es nicht mehr anders geht. Dem Magazin sollen dazu Informationen vorliegen, dass der Bundesbankpräsident Ende der vergangenen Woche den Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Heinrich Hassis, dazu aufgefordert haben soll, „die zur Stützung der WestLB erforderlichen Mittel notfalls aus der Sicherungseinrichtung der Sparkassen zu finanzieren“.

Harte Worte, die da zu lesen waren. Die Sparkassen, als Miteigentümer der WestLB, würden damit unter hohem Druck stehen, eine Leistung zu erbringen. Dem DSGV passte der Bericht des „manager magazin“ jedoch gar nicht in den Kram, weshalb heute eine mit gestrigem Datum datierte Meldung an die Presse herausgegeben wurde:

„DSGV dementiert Bericht von manager-magazin.de:

Sparkassen-Sicherungseinrichtung nicht angesprochen

Berlin, 23. November 2009

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat einem Bericht von manager-magazin.de widersprochen, wonach der DSGV durch die Bundesbank und den SoFFin aufgefordert worden sei, die zur Unterstützung der WestLB notwendigen Mittel notfalls aus der Sicherungseinrichtung der Sparkassen zu finanzieren.

Eine solche Aufforderung hat es nicht gegeben. Aufgabe des Überregionalen Ausgleichs der regionalen Sparkassenstützungsfonds ist es auch, eine Überforderung eines der 11 regionalen Stützungsfonds bei der Unterstützung für Sparkassen zu vermeiden. Ein solcher Fall liegt nicht vor.“ (Quelle: DSGV)

Was nun wahr ist? Dies weiß zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand. Aber wir bleiben am Ball, den die Sache scheint nun erst richtig spannend zu werden. Fakt ist: Die WestLB braucht neues Kapital. Von bis zu drei Milliarden Euro ist inzwischen die Rede. Und irgendjemand muss dafür aufkommen, wer auch immer das Kind weiter an den Brüsten des Finanztopfs trägt…