Lehman Brothers vor dem Aus?
Ein Verlust von 3,9 Milliarden US Dollar reißt die Investmentbank tief ins Minus. Der Schock sitzt weltweit tief, denn Analysten hatten zuvor mit einem Minus von nur 2,91 US Dollar je Aktie gerechnet. Dass es nun im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres von Lehman Brothers gleich zu einem Einbruch von 5,92 US Dollar je Aktie gekommen ist, das hatte niemand erwartet. Weltweit reagierten die Börsen mit Einbrüchen der dotierten Aktien von Lehman Brothers.
Nachdem die US-Investmentbank im zweiten Quartal ihres laufenden Geschäftsjahres die ersten roten Zahlen seit der Abtrennung von American Express schrieb, und mit 2,87 Milliarden US Dollar in die Miesen ging, wurde es nun noch schlimmer. Doch die Talfahrt wurde noch schlimmer. Nach den fatalen Quartalsergebnissen gab Lehman Brothers dann noch bekannt, einige Konzernanteile verkaufen zu wollen. Und noch weiter ging es nach unten mit der Aktie, und noch ärger geht es in die Bedrängnis für die US-Investmentbank. Bereits durch die Bekanntgabe des Scheiterns der Verhandlung mit der koreanischen Förderbank KDB – der Korea Development Bank – reduzierte sich der Kurs der Aktie um die Hälfte. Und nun geht es weiter bergab. Moment ist nicht ersichtlich, ob Lehman Brothers überhaupt noch eine Zukunft hat. Bereits seit Monaten werden immer wieder Gerüchte laut, die Bank würde geradezu in eine Pleite hineinlaufen. Nachdem der staatliche Einlagensicherungsfonds in den USA, der FDIC, bereits an die 25 Milliarden US Dollar für die Rettung der beiden größten Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae aufbringen muss und selbst schon Kapital benötigt, wird es sehr fraglich sein, ob Lehman Brothers überhaupt von staatlicher Seite aus gerettet werden könnte. Folgt der Pleite von elf Banken in diesem Jahr in den USA nun bald die zwölfte mit dem Namen Lehman Brothers?