Deutsche Bank und Postbank gehen in Zukunft gemeinsame Wege!

Nachdem es vor kurzem noch die Runde machte, dass die Deutsche Bank kein Interesse mehr an einem Kauf der Postbank hat, sieht es nun doch ganz anders aus. Noch gibt es keine Unterschriften unter einen Vertrag. Dennoch soll sich die Deutsche Bank über einen Kauf der Banktochter Postbank mit der Post AG einig geworden zu sein. Am Freitag wird dann der große Tag kommen, an dem die Vereinbarungen über den Kauf öffentlich gemacht werden sollen. Noch wartet der Deal auf den Segen des Aufsichtsrats der Post, aber dennoch scheint alles Wichtige über den Vertrag inzwischen geklärt zu sein. Inzwischen ließ auch Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank verlauten: “Wir haben immer gesagt, dass die Postbank strategisch gut passen würde”. Der „General-Anzeiger” aus Bonn, dem Sitz der Post AG berichtete inzwischen, dass die Deutsche Bank mit einem Anteil von 30 Prozent bei der Postbank einsteigen wird. Dies stellt bis auf Weiteres zwar nur einen Minderheitsanteil dar. dabei wird aber es auf Dauer, wie man die Deutsche Bank und Josef Ackermann kennt, wohl nicht bleiben. Möglicherweise wird sich die größte Bank Deutschlands noch eine Option, das heißt, ein Vorkaufsrecht, an den verbleibenden Anteilen sichern. Dadurch erspart sich die Deutsche Bank momentan den Weg, ein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre abgeben zu müssen, was eine Genehmigung der BaFin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erforderlich gemacht hätte, wie es bei der Übernahme des Conti-Konzern durch Schaeffler notwendig gewesen ist.

Mit der Anteilsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank dreht sich das Bankenkarussell in unserem Lande also munter weiter. Erst von wenigen Tagen hatte die Commerzbank die Dresdner Bank übernommen und war so plötzlich zu einem ernsthaften Konkurrenten des bis dato unbestrittenen Marktführers Deutsche Bank geworden. Diesem setzt der Branchenprimus nun die Anteilsübernahme der Postbank entgegen, und macht damit seine Vormachtstellung wieder deutlich. Die Postbank AG ist im Moment die Bank in Deutschland, die mit etwa 14,5 Millionen Privatkunden den größten Kundenstamm in diesem Bereich hat.

Während die Postbank noch im Frühjahr einen Marktwert von mehr als zehn Milliarden Euro aufs Papier brachte, ist sie nun nur noch sieben Milliarden Euro wert. Der Marktwert war gestiegen durch die Verkaufsgerüchte, die plötzlich auftauchten. Als es dann monatelang zu keinem Verkauf kam und sich auch im Bieterprozess nichts mehr tat, sank die Aktie wieder auf den Wert, den sie vor dem Entstehen der Gerüchte hatte. Dass die Post nun nur 30 Prozent ihrer Anteile an die Deutsche Bank verkauft und dieser keinen Mehrheitsanteil abgibt, scheint darauf hin zu weisen, dass von Seiten der Eignerin der Postbank, der Post AG, ein steigender Kurs für den Verkauf der restlichen Anteile abgewartet werden will.