KfW-ifo-Kredithürde: Verschlechterung des Kreditzugangs für KMU
Die KfW-ifo-Kredithürde zeigt im 3. Quartal 2022 eine deutliche Verschlechterung des Kreditzugangs für den Mittelstand. Laut der Umfrage spüren 27,9 % der kleinen und mittleren Unternehmen restriktives Bankenverhalten bei der Vergabe von Krediten. Dies bedeutet einen steilen Anstieg gegenüber dem 2. Quartal dieses Jahres. Da lag die KfW-ifo-Kredithürde noch um 7,1 % niedriger.
Seit der Einführung der aktuellen Befragungsmethodik der KfW-ifo-Kredithürde erreichte diese damit zugleich ein neues Rekordhoch, wie das ifo Institut heute Vormittag mitteilte.
KfW-ifo-Kredithürde am höchsten bei Dienstleistungsanbietern
Verschlechtert hat sich der Kreditzugang laut der KfW-ifo-Kredithürde vor allem bei den Anbietern für Dienstleistungen. Hier liegt die Kredithürde inzwischen bei 33,2 %. Beim Verarbeitenden Gewerbe klagen 27,7 % der befragten Unternehmen über eine restriktive Kreditvergabe durch die Banken. Gefolgt werden die beiden von der Kredithürde besonders stark betroffenen Bereiche vom Bauhauptgewerbe mit 18,3 %, dem Großhandel mit 17,3 % und dem Einzelhandel mit 17,2 %.
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, über die Ergebnisse der KfW-ifo-Kredithürde im 3. Quartal 2022: „Angesichts der drohenden Rezession, der massiven Energieverteuerung und steigender Zinsen war mit mehr Vorsicht seitens der Banken und einer Eintrübung der Finanzierungsbedingungen zu rechnen“. Köhler-Geib weiter: „Daher überrascht es, dass sich im Gegensatz zu Mittelstand die Situation bei den Großunternehmen zum zweiten Mal in Folge entspannt. Damit weitet sich der traditionelle Vorteil der großen Unternehmen beim Finanzierungszugang deutlich aus.“
Die Kredithürde für Großunternehmen sank im 3. Quartal 2022 um 2,3 Prozentpunkte auf nur noch 11,2 %.