Jetzt kommt es also doch zur Kurzarbeit – Am morgen stehen bei VW (fast) alle Bänder still

Emden, Dresden, Hannover, Zwickau, und im Stammwerk in Wolfsburg, das sind die Orte, an denen ab Morgen der Produktionsstillstand gilt. Gleich 61.000 von 92.000 Mitarbeitern sind von der Kurzarbeit betroffen – mehr als ein Drittel der Stammbelegschaft von Volkswagen also. Keine leicht zu verdauende Nachricht, die ein Sprecher von VW heute an die Öffentlichkeit zu bringen hatte.

Zwar hatte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn bereits in der ersten Hälfte des Januars dieses Jahres gesagt, dass Kurzarbeit nicht ausgeschlossen werden könne: “Bis heute noch nicht, aber ich schließe es nicht aus.” Diese, am Rande der Automesse in Detroit, ausgesprochenen Worte sind nun leider doch zur Wahrheit geworden. Die Bänder werden stillstehen, und selbst die Abwrackprämie, die zu einem regelrecht Kaufboom bei Kleinstwagen geführt hat, ändert hier nichts daran, diese Fahrzeugmodelle werden nicht in den deutschen Werken von VW angefertigt.

So kommt nun der bittere Tag, an dem Volkswagen zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder in die Kurzarbeit gehen muss. So bleiben die Bänder heute Nacht still und werden nicht wie sonst von der Nachtschicht auf Montag in Betrieb genommen. Erst nächsten Sonntag werden die Bänder dann wieder des Nachts zu laufen beginnen. Keine guten Zeiten für die VW-Mitarbeiter, die doch immer sichere Arbeitsplätze hatten. Nachdem tausende von Leiharbeitern inzwischen gehen mussten, bekommt nun mehr und mehr auch die Stammbelegschaft zu spüren, wie hart die Krise der Autobranche wirklich ist. In einer Woche geht es dann wieder weiter, wie stark die Drosselung der Produktion bei Volkswagen inzwischen ist, wurde nicht bekanntgeben. Doch die Selbst-Prognose eines Absatzeinbruches von zehn Prozent bleibt weiter bestehen. Düstere Zeiten für die deutsche Autoindustrie – und immer noch weiß keiner, wie es nun eigentlich bei Opel weitergehen wird…