Finanzplanung aus Expertensicht: Wieso kompliziert, wenn es auch einfach geht?

Die richtigen Finanzprodukte für die eigenen Ziele finden

Bei dem Wort Finanzplanung zuckt so mancher Verbraucher zusammen. Immer noch sind viele Finanzprodukte für viele Laien unverständlich, auch wenn seit dem 1. Juli 2011 die Pflicht zum Produktionsformationsblatt besteht. Doch wie sieht die Finanzplanung aus Expertensicht eigentlich aus, um die richtigen Finanzprodukte für die eigenen Ziele  zu finden? Die ING-DiBa rät: Einfache Lösungen sind oft der bessere Weg. Und wir von Finanznews-123.de finden: Wieso kompliziert, wenn es auch einfach geht?

„Einfache Lösungen sind oft der bessere Weg

Wenn der Begriff „Finanzplanung“ fällt, denken viele Verbraucher an schwer durchschaubare Anlageprodukte und komplexe Strategien, die nur Finanz-Profis entwickeln und verstehen können. Die Folge: Entweder fühlen sich die Menschen überfordert und kümmern sich erst gar nicht um eine sinnvolle Finanzstrategie. Oder sie geben die Verantwortung komplett an einen Bank- oder Finanzberater ab und folgen blind dessen nicht selten von Provisionsinteressen geprägten Empfehlungen. Beides hat oft negative Konsequenzen: Es wird viel Geld verschenkt. Zudem ist man für finanzielle Herausforderungen wie die Altersversorgung schlecht aufgestellt.

Dabei ist es gar nicht so schwierig, eine solide Basis für die finanzielle Lebensplanung zu legen. Denn für die meisten Verbraucher genügt es, jeweils ein einfach zu verstehendes und günstiges Finanzprodukt für die verschiedenen finanziellen Ziele und Bedürfnisse auszuwählen. Sinnvoll ist dabei die Einteilung in die folgenden Kategorien:

  • Zahlungsverkehr. Jeder benötigt für die Abwicklung der alltäglichen Einnahmen und Ausgaben ein Girokonto. Und das sollte am besten ein kostenfreies Angebot ohne irgendwelche Einschränkungen sein. Dazu gehört auch eine gebührenfreie EC- und Kreditkarte.
  • Notgroschen. Für Reparaturen oder sonstige ungeplante Ausgaben sollten etwa zwei bis vier Nettomonatseinkommen sicher und kurzfristig verfügbar angelegt werden. Die ideale Lösung: ein gut verzinstes Tagesgeldkonto.
  • Sparen für Anschaffungen. Damit bei größeren Investitionen nach Möglichkeit eine Kreditaufnahme vermieden werden kann, sollte für Auto, Einrichtung und Co. frühzeitig Geld auf die Seite gelegt werden. Dazu können Verbraucher regelmäßig zusätzliche Beträge auf ein Spar- oder Tagesgeldkonto einzahlen. Steht in etwa fest, wann die Anschaffung erfolgen soll, können größere Beträge auch zu einem höheren Anlagezins fest angelegt werden. Zum Investitionszeitpunkt muss der benötigte Betrag aber auf jeden Fall wieder flüssig sein.
  • Altersvorsorge. Um im Ruhestand die gesetzliche Rente aufzubessern, sollte die staatliche Förderung der Altersvorsorge genutzt werden. Für Arbeitnehmer steht dabei der Abschluss einer mit wenig Kosten belasteten Riester-Rente ganz oben auf der Liste. Auch Angebote zur zusätzlichen betrieblichen Altersvorsorge sind oft attraktiv – vor allem, wenn der Arbeitgeber etwas dazu gibt.
  • Vermögensaufbau. Wenn nach der Berücksichtigung von Notgroschen, Sparen auf Anschaffungen und Altersvorsorge noch Geld übrig bleibt, kann damit zusätzlich Vermögen aufgebaut werden. Die einfachste Lösung, um das Kapital breit über verschiedene Anlageklassen – von Aktien über Anleihen bis zu Rohstoffen  – zu streuen, sind börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds – ETFs). Sie bilden einen bestimmten Marktindex ab und verursachen nur geringe Nebenkosten.
  • Baufinanzierung. Wer den Traum von den eigenen vier Wänden verwirklichen will, braucht ein Baudarlehen mit langfristiger Zinsbindung. Hier gilt es besonders, Angebote zu vergleichen und auf günstige Konditionen zu achten. Denn bei hohen Darlehensbeträgen und langer Laufzeit machen schon geringe Zinsdifferenzen schnell vierstellige Kostenunterschiede aus. Wichtig: Die Finanzierung sollte so konzipiert sein, dass der Immobilienerwerber vor dem geplanten Renteneintritt auf jeden Fall schuldenfrei ist.

Tipp: Eine „eiserne Reserve“ für ungeplante Ausgaben sollte jeder Haushalt haben. Und für den Aufbau der Altersvorsorge gilt: Je früher der Start, desto besser. Geht es mal nicht ohne Kreditaufnahme, sollte anschließend die Schuldentilgung immer an erster Stelle stehen. Denn für Geldanlagen gibt es regelmäßig geringere Zinsen, als für Kredite zu zahlen sind. Deshalb gilt: Schuldentilgung ist die beste Geldanlage!“

Quelle: ING-DiBa