Finanzmarktregulierung nur gemeinsam möglich

Anlegerschutz und Bankenaufsicht sollten oberstes Ziel sein

Die Finanzmärkte sind wie „Monster“, die hat der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler in der Hochphase der Finanzkrise gesagt. Eine Regulierung muss deshalb her, die flächendeckend und global ist. Die einzelnen Wirtschaftsnationen tun sich jedoch schwer mit Regelungen, die auf einer gemeinsamen Ebene gelten, dabei ist die Finanzmarktregulierung nur gemeinsam möglich.

Dies machte heute auch Bernd Brabänder, der Geschäftsführer für internationale Beziehungen, EU-Politik und Volkswirtschaft des Bundesverbandes deutscher Banken, BdB, heute deutlich. “Es bringt nichts, die Niederlassungen von Banken von der jeweils anderen Atlantikseite zu diskriminieren oder mit widersprüchlichen Anforderungen zu überziehen. Wenn die USA, die EU und andere Länder es schaffen, bessere Regeln zu entwickeln, die den internationalen Leitsätzen folgen und weder den Wettbewerb verzerren noch unnötige Doppelbelastungen der internationalen Marktteilnehmer vorsehen, dann hätten wir aus der Krise die beste aller möglichen Lehren gezogen”, sagte er anlässlich des übermorgen in Washington D.C. stattfindenden Transatlantischen Wirtschaftsrates, dem Transatlantic Economic Council, TEC.

Nur gemeinsame Lösungen können es erreichen, dass die Finanzmärkte der verschiedenen Nationen nicht gegeneinander arbeiten, sondern miteinander gemeinsame Ziele erreicht werden.

Brabänder mahnte dabei besonders die Regierungen an, sich endlich zu einer gemeinsamen Lösung zusammenzufinden. “Es ist insbesondere für grenzüberschreitend tätige Banken von großer Bedeutung, dass regulatorische Vorhaben international koordiniert werden. Es geht dabei nicht um identische Regeln, sondern um die gegenseitige Anerkennung vergleichbarer Heimatregeln. Die beiden größten Wirtschaftsräume der Welt müssten angesichts der schwierigen Aufgabe im Gleichschritt vorangehen.”, sagte Brabänder heute.

Doch ist ein gemeinsamer Weg wirklich möglich? Die Zeit drängt, damit sich nicht am Himmel der Finanzmärkte neue Unwetter zusammenbrauen. Die Schuldenkrise in den PIGS-Staaten, der immer wieder fallende US Dollar, die Instabilität des Euro, all dies kann nur in den Griff bekommen werden, in dem die großen Finanzmächte dieser Welt, die USA und die Eurozone, die Probleme auf ihren Finanzmärkten endlich gemeinsam in den Griff bekommen. Derzeit spielt einer den anderen aus, und es wird völlig ausgeblendet, dass sich China in der Wartestellung befindet, um eine stetig bedeutendere Position einzunehmen auch als wichtige Finanznation. Der Währungskrieg ist auch eine Folge der Uneinigkeit, die gerade von den USA immer wieder forciert wird. Da sollen die anderen Staaten machen, was die ehemals wichtigste Weltmacht will, ein Entgegenkommen gibt es jedoch kaum. Doch eine Wachablösung naht auch im Bereich der Leitwährung – und wenn die USA und die Eurozone sich nicht endlich auf einen gemeinsamen Weg einigen können, werden sie letztlich China dadurch immer mehr stärken – und eine Leitwährung haben, die jahrzehntelang kaum jemand auf dem Schirm hatte.