Eurokrise am Ende oder Euro am Ende?

Krise überwunden oder auf in Richtung Realität

In den letzten Tagen und Wochen waren vermehrt Meinungen darüber zu finden, dass die Eurokrise so gut wie ausgestanden sei. Dass dem noch lange nicht so ist, zeigt der heutige Tag. Die Verunsicherung durch die Wahlen in Frankreich, die bevorstehenden Landtagswahlen in NRW und Schleswig-Holstein und die Regierungskrise rund um das Betreuungsgeld führen zu einem neuerlichen Ausbruch der Krise.

Die Frage, die sich dabei stellt, ist einfach, aber nicht weniger bitter: Eurokrise am Ende oder Euro am Ende?

Der Euro als stabile Währung hat aufgrund verschiedener Faktoren, der Schuldenkrise in Europa, den zum Teil miserablen Noten der Ratingagenturen und einem aktuell wiedererstarkenden Dollar vorerst wohl ausgedient. Auch wenn Spekulanten die Gemeinschaftswährung nicht auf die Knie zwingen konnten, die Euphorie der früheren Jahre in Bezug auf die Einheitswährung in Europa ist längst verflogen. Dennoch sollte man gerade jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen, der Realität aber ins Auge blicken. Eine Abschaffung des Euro wäre kostenintensiver als die Hilfsgelder, die derzeit an verschiedene Länder fließen. Und: auch wir hier in Deutschland profitieren schließlich davon, dass es den anderen Ländern der Eurozone wirtschaftlich besser geht – durch den Anstieg der Exporte und eine sinkende Inflation innerhalb der Währungsunion.