Der Böse Freitag Teil Zwei – Einmal im Laufschritt durch die Wirtschaftsrepublik
Ein Besuch im Kanzleramt und dennoch keine Ahnung von irgendwas. So sah es heute aus, als Vertreter von Opel und General Motors dem Ruf der Bundesregierung um Angela Merkel folgten. Ein Ergebnis brachte das Treffen nicht, führte aber zu der Aussage von Bundesinnenminister Schäuble “Man sollte in Fällen wie Opel auch die Anwendung des Insolvenzrechts ernsthaft in Betracht ziehen”.
Der Tragödie zweiter Teil spielt sich derzeit in Herzogenaurach ab. Eigentlich hätte es dort heute einen Feiertag gegeben – das Ende des Übernahmeangebotes von Continental. Doch niemand hat einen Grund zum Feiern, schon gar nicht die Unternehmerin und starke Frau hinter der Schaeffler-Gruppe, Maria-Elisabeth Schaeffler. Statt einer Übernahmeparty steht nun möglicherweise gar die Zerschlagung des Wälzlagerherstellers aus Herzogenaurach an.
Ein Grund zum Feiern gibt es dann auch eher für Autofahrer mit Co² ausstoßarmen Fahrzeugen und für die Bundesländer: Die Reform der KFZ-Steuer hat endlich den Bundesrat durchlaufen und die benötigte 2/3 Mehrheit erhalten. Nun können sich die Autofahrer freuen, deren Fahrzeuge klimafreundlicher sind. Und auch die Länder können sich freuen. Gleich mal schlappe 150 Millionen Euro mehr erhalten sie nun durch den finanziellen Ausgleich vom Bund, der ab 1. Juli dieses Jahr Herr und nicht mehr nur noch Verwalter über die KFZ-Steuer sein wird.
Der Umsatz im Einzelhandel ist im vergangenen Monat gesunken. Nun kommt das große Klagen gegen den Autohandel. Grund: Die Einführung der Abwrackprämie zum 14. Januar dieses Jahres. Diese soll nun angeblich die Schuld daran tragen, dass die Kunden statt in Läden des Einzelhandels in die Autohäuser laufen. Nur: Muss, kann man diese Milchmädchenrechnung der Einzelhändler verstehen? Wir sagen Nein. Und kaufen unsere Milch weiter im Einzelhandel statt im Autohaus.
Ach ist Deutschland nicht ein wahres Jammertal in diesen Tagen? Hoffen wir, dass nächsten Freitag die Welt wieder ganz anders aussieht…