Das Frühjahrsgutachten für den Immobilienbereich

Wussten Sie eigentlich, dass es einen „Rat der Weisen der Immobilienwirtschaft“ gibt? Ich nicht. Umso erstaunter war ich, heute davon zu lesen. Ich kannte bisher nur die Wirtschaftsweisen, die mal mehr, mal weniger Verständliches von sich geben – und dann und wann auch Unverständlich auslösen. Bei Otto Normalverbraucher wie bei Experten gleichermaßen.

Im Herbst des Jahres 2002 schlossen sich dann drei führende (und vor allem unabhängige) Forschungsinstitute zusammen und es entstand der „Rat der Weisen der Immobilienwirtschaft“.

Seitdem gibt der Rat jedes Jahr ein Frühjahrsgutachten heraus. Dieses macht öffentlich, was sonst die Öffentlichkeit kaum mitbekommt: Wie es um die Immobilienbranche und den Bau von Immobilien steht.

Interessiert mich nicht? Das könnte man vielleicht sagen. Aber schließlich geht die Immobilienwirtschaft nicht nur die Unternehmen an, sondern auch all die Mieter, die in den Wohnungen von mehr oder minder großen (oder auch kleinen) Immobilienunternehmen leben. Und die gerade in Ballungsgebieten darauf angewiesen sind, dass der Wohnungsbau nicht weiter nachlässt, sondern Nachschub an Immobilien geschaffen wird.

Und beim Thema Immobilien geht es ja nicht nur um Unternehmen, sondern auch um die Menschen, die ein Eigenheim bauen wollen – und sich überlegen, wie sie die Immobilie finanzieren wollen. Oftmals ist es da einfacher, einen Immobilienkredit aufzunehmen, und sich eine bereits bestehende Immobilie zu kaufen. Nicht jeder möchte dies jedoch, so dass ein Baukredit benötigt wird, für den auch ein gewisser Anteil an Eigenkapital vorhanden sein muss.

Fakt ist, der Immobilienmarkt in Deutschland ist derzeit stark verunsichert. Die Banken vergeben nicht mehr so gerne Kredite wie früher noch, auch wenn einer der Wirtschaftsweisen in Berlin nun sagte, ausgerechnet auf dem Branchenkongress der Immobilienwirtschaft, Quo Vadis: „Derzeit gibt es keine Kreditklemme“. Doch wie bereits zwischen den Zeilen gesagt, nicht immer ist das, was die Wirtschaftsweisen von sich geben, auch ein Abbild der Wirklichkeit in unserem Land.