BaFin stoppt Geschäftstätigkeiten der noa bank

noa bank im Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht

Die noa bank hat in den vergangenen Monaten mit seltsamen Vorkommnissen von sich reden gemacht. Tagesgeldkonten, die „ausverkauft“ seien, Festgeldanlagen, die ebenfalls plötzlich nicht mehr erhältlich sind. Wie ÖKO-TEST heute mitteilte, geht die Angelegenheit noa bank nun in die nächste Runde: Die BaFin stoppt die Geschäftstätigkeiten der noa bank.

Aufsicht stoppt noa bank

“Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin hat der Noa-Bank, vor der ÖKO-TEST schon im Februar warnte, bis auf weiteres untersagt, neue Kundeneinlagen einzusammeln und Kredite zu vergeben. Aus BaFin-Sicht bestehen Zweifel an der Refinanzierungsfähigkeit des Instituts.

Seit dem 24. Juni nimmt die Noa-Bank keine Kundeneinlagen mehr an. Alle Tagesgeldkonten und Festgeldofferten seien „ausverkauft“, ist auf der Homepage des Instituts zu lesen. Doch es ist keinesfalls das „enorme Wachstum“, wie es das Geldhaus zunächst vermeldete, welches die Noa-Bank am Einsammeln von Kundengeldern hindert. Vielmehr hat die BaFin der Noa-Bank die Annahme von Einlagen und die Ausgabe von Krediten aufgrund der aus BaFin-Sicht unzureichenden Eigenkapitalquote untersagt. Im Gespräch ist mittlerweile ein Kapitalbedarf von 10 bis 15 Mio. Euro, wobei die BaFin zu den konkreten Zahlen aufgrund des laufenden Verfahrens keine Angaben macht.

ÖKO-TEST hatte schon Ende Februar gewarnt: „Interessierte sollten sich gut überlegen, ob und wie die Noa-Bank die versprochenen Zinsen dauerhaft erwirtschaften kann.“ Denn von den seinerzeit eingesammelten 50 Millionen Euro Einlagen waren damals nur 3,3 Millionen Euro an Krediten neu vergeben worden. Die überschüssige Liquidität wurde daher bei anderen Banken geparkt. Deshalb war absehbar, dass die versprochenen Zinsen so nicht zu erwirtschaften sind.

Bankengründer Joszic versucht das Eingreifen der BaFin nun als Kampf „David gegen Goliath“ darzustellen. Angeblich hätten „die großen Banken und das Establishment“ Druck auf die Finanzautoritäten ausgeübt, um die Noa-Bank verschwinden zu lassen. Doch dies darf ebenso wie die Selbstdarstellung des Instituts bezweifelt werden. Mit der angeblichen Transparenz des Instituts war es aus ÖKO-TEST-Sicht schon im Februar nicht weit her. Erst vor wenigen Wochen mussten wir wiederum feststellen, dass ein Großteil der Gelder nicht in Firmenkredite, sondern in Anleihen von Großkonzernen geflossen ist. Vor diesem Hintergrund warf ÖKO-TEST die Frage auf, ob das Geschäftsmodell überhaupt hält, was es verspricht.“

Quelle Pressemitteilung: ÖKO-Test