Auch WestLB bekundet Interessen an Rettungspaket der Bundesregierung

Nachdem die BayernLB als erste Bank unseres Landes ihr Interesse an dem Stabilisierungsprogramm des Bundes gezeigt hatte, geht nun auch die WestLB auf einen klaren Kurs. Nachdem erst Stillhalten angesagt war im Bereich der deutschen Bankenlandschaft, der Chef der Deutschen Bank ein Interesse seiner Bank gar zurückwies, geht die WestLB nun einen offensiven Weg hin zur Hilfe. „Die Initiative der Bundesregierung bietet die Möglichkeit zur Stärkung der WestLB AG und stärkt damit die Ausgangssituation für eine Positionierung der WestLB AG im Konsolidierungsprozess der Landesbanken“, gab die Bank mit den zwei zentralen Niederlassungen in Düsseldorf und Münster bekannt. Doch dieser Satz war nicht die einzige Bekanntmachung der WestLB. Deshalb im Klartext:
„Erklärung zum Finanzmarktstabilisierungsgesetz
Eigentümer und Vorstand der WestLB AG begrüßen das im Bundesrat und Bundestag verabschiedete Finanzmarktstabilisierungsgesetz. Das Maßnahmenpaket ist alternativlos, um der an dem internationalen Finanzmarkt nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers entstandenen systemischen Krise entgegenzuwirken. Das notwendige Maßnahmenpaket kann seine Wirkung nur entfalten, wenn es auch in Anspruch genommen wird.
Die Initiative der Bundesregierung bietet die Möglichkeit zur Stärkung der WestLB AG und stärkt damit die Ausgangssituation für eine Positionierung der WestLB AG im Konsolidierungsprozess der Landesbanken.
Denkbare Maßnahmen werden vom Vorstand in Abstimmung mit den Eigentümern, dem Bund, vertreten durch die Finanzmarktstabilisierungsanstalt (FMSA), und der EU-Kommission in den nächsten Wochen erarbeitet. Dies schließt insbesondere die konstruktive Zusammenarbeit mit der EU-Kommission im laufenden Verfahren ein. Diese Sorgfalt in der Prüfung kann sich die WestLB AG nehmen, da auch Dank des Risikoschirms der Eigentümer aus dem Frühjahr 2008 die WestLB AG operativ stabil dasteht.“
So geht die WestLB nun den Weg hin zur Hilfe. Wie viel Kraft zur Wahrheit dies die Landesbank gekostet haben muss, kann nicht gesagt werden. Die Landesbanken in Deutschland haben kein einheitliches Geschäftsmodell, weshalb die Auswirkungen der Finanzkrise mehr oder minder stark zu spüren sind. Besonders stark betroffen waren und sind die BayernLB und die SachsenLB, die durch Verluste, welche die Subprime-Krise hervorgerufen hatte, fast in den Ruin gegangen war. Erst im April dieses Jahres war der Vorstand der WestLB neu geordnet worden, ob es jetzt weitere Umstellungen geben wird, kann zu diesem Zeitpunkt nicht gesagt werden.