Zu teure Dispokredite: vzbv fordert Deckelung von Dispozinsen

BMELV-Studie und Treffen mit Verbraucherschutzministerin Aigner

Die Zinsen für Dispokredite sind immer noch viel zu hoch. Vor allem Verbraucherschützer kritisieren die überteuerten Dispozinsen, die bei vielen Banken berechnet werden, obwohl der Leitzins als Zinsmesslatte derzeit auf 0,75 Prozent liegt .Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert im Vorfeld eines Treffen mit Verbraucherschutzministerin Aigner eine Deckelung von Dispozinsen durch den Gesetzgeber.

Dispozins muss gesetzlich gedeckelt werden

„vzbv fordert zudem deutliche Kostenangabe

„Die Zinsen von Dispositionskrediten müssen gesetzlich gedeckelt werden“, fordert Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Im Gespräch mit Bundes-verbraucherschutzministerin Ilse Aigner am 2. Oktober will sich der vzbv außerdem für mehr Transparenz stark machen.

Über die Zinssätze von Dispositionskrediten diskutiert am 2. Oktober Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner mit Vertretern von Banken- und Verbraucherverbänden. Im Juli hatte das BMELV eine Studie veröffentlicht, nach der Banken bei Kontoüberziehungen deutlich überhöhte Zinsen fordern, die weder Ausfallrisiko noch Verwaltungs- und Bearbeitungskosten rechtfertigen.

„Auf die Einsicht der Banken kann man nicht hoffen. Hier muss der Staat eingreifen und eine gesetzliche Grenze ziehen“, sagt Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Er unterstützt damit eine Bundesratsinitiative aus Baden-Württemberg. Laut vzbv könne der Gesetzgeber einen Marktzins regeln, der sich aus einem Leitzins plus einem festgelegten Zinssatz von beispielsweise sieben Prozent zusammensetzt.

„Außerdem müssen die Banken ihren Kunden klipp und klar sagen, was der Dispo kostet“, fordert Billen. Da der Dispozins oft nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, richten sich Verbraucher bei der Wahl ihres Girokontos bislang eher nach dem Kontoführungsentgelt und dem Service. Das nutzen manche Geldinstitute aus, um ihren Kunden überzogene Zinssätze unterzujubeln. Auf diese Geldquelle zu Lasten verschuldeter Verbraucher würden sie wohl kaum freiwillig verzichten, schätzt der vzbv-Vorstand ein: „Wen die Bank über regelmäßige teure Überziehungen fahrlässig in die Verschuldung rutschen lässt, dem sollte sie zumindest einen Ausweg daraus bieten, zum Beispiel mit einem günstigeren Kredit.““

Quelle Pressemitteilung: Verbraucherzentrale Bundesverband