Wie Goldvorkommen entstehen

Gold übt seit jeher eine große Faszination auf uns Menschen aus. Aufgrund seiner Schönheit und Seltenheit messen wir ihm großen Wert bei. Schon früh haben wir es zum Zahlungsmittel und Grundlage des Geldwesens gemacht. Wir tragen es als Schmuck, nutzen es als Wertanlage und ehren unsere besten Sportler damit. Doch woher kommt das Gold auf unserer Erde eigentlich? Seine Entstehung war lange Zeit ein Rätsel, doch nun gibt es eine vielversprechende neue Theorie.

Die Entstehung der Elemente

Am Anfang stand der Urknall. Darüber sind sich die meisten Wissenschaftler heue sicher. Doch danach gab es zunächst nur zwei chemische Elemente im Universum: Den Wasserstoff (H) und das Helium (He). Nicht zufällig sind dies die beiden leichtesten Elemente, die wir kennen. Alle weiteren Elemente sind nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaften durch Kernfusion entstanden, also durch das Verschmelzen von Atomen. Dass zwei Atome schwerer sind als eines, leuchtet ein, und so ist es kein Wunder, dass die durch Verschmelzung entstandenen Elemente schwerer sind als ihre Ausgangselemente.

Das Rätsel um das Gold

Als Ort an dem die Kernfusion stattfindet, sind in erster Linie Sterne bekannt. Sie sind im Grunde nichts andres als gigantische Fusionsreaktoren, die durch ihre Kernfusionen Wärme und Licht erzeugen und in das Weltall abstrahlen. Doch um durch Kernfusion Energie erzeugen zu können, braucht es auch sehr viel Energie. Umso schwerer die Elemente, desto mehr Energie ist für ihre Erzeugung notwendig. Selbst die größten uns bekannten Sterne verfügen nicht über genug Energie um Elemente herzustellen, die schwerer als Eisen (Fe) sind. So blieb es lange Zeit ein Rätsel wo die schwersten Elemente des chemischen Periodensystems, wie das Gold (Au), entstehen.

Kollisionen toter Sterne?

2011 stellten Wissenschaftler des Max-Plank-Instituts für Astrophysik erstmals die Theorie auf, dass Gold bei der Kollision von Neutronensternen entsteht. Ein Neutronenstern ist ein Stern, der alle seine Energie durch Kernfusionen und Abstrahlung verloren hat und in sich zusammengefallen ist, sozusagen ein toter Stern. Diese Theorie wurde nunmehr von einem Team um Professor Edo Berger aus den USA gestärkt.

Es analysierte einen am 3. Juni von der NASA aufgezeichneten Gammastrahlenblitz, der in nur 3,9 Milliarden Lichtjahren Entfernung von der Erde stattgefunden hatte. Der Blitz selbst dauerte zwar weniger als zwei Zehntelsekunden, doch danach konnte ein Nachleuchten vor allem im Infrarotbereich beobachtet werden. Dies entstand vermutlich durch den Zerfall radioaktiver Stoffe, die bei der Neutronensternkollision ins All geschleudert wurden. Es ist zu vermuten, dass auch Gold bei diesem Prozess entstanden ist. Beim Einschlag eines Meteoriten gelangt solches Gold aus dem All auf Planeten wie die Erde. So ist anzunehmen, dass die meisten Goldvorkommen auf der Erde, darunter auch mit großer Wahrscheinlichkeit die 10 größten Goldvorkommen, aus dem All kommen.