WAZ: Zumutungen zum Geburtstag. Kommentar von Gerd Heidecke

Essen (ots) – Auf den Tag genau vor 175 Jahren wurde Adam Opel
geboren, und 25 Jahre später gründete der Schlossersohn seine kleine
Nähmaschinenfabrik, aus der das große Automobilunternehmen
hervorging. Feierstimmung wird nicht aufkommen, am wenigsten in
Bochum. Tradition ist ein Wert, für den man sich nichts kaufen kann,
der im emotionalen Autoverkaufsgeschäft trotzdem etwas zählt. Zu den
immateriellen Werten eines Unternehmens zählt daneben, wie man mit
Mitarbeitern und Öffentlichkeit umgeht. Und da lässt die Opel-Führung
anno 2012 keine Gelegenheit aus, die Marke zu beschädigen. Dass
Unternehmenslenker Karl Stracke stur daran festhält, eine Verlagerung
der Astra-Produktion habe gar nichts mit der Existenzgrundlage des
Bochumer Werks zu tun, ist reine Hinhaltetaktik. Längst kann man es
auch eine Zumutung nennen. Und wenn es stimmt, dass die britische
Regierung den Erhalt “ihres” Opel-Werkes nicht nur mit der Peitsche
Boykottdrohung, sondern vor allem mit dem Zuckerbrot Subvention
erkauft hat? Dann wäre das ein Fall für den
Bundeswirtschaftsminister. Auch eine hörbare Äußerung dazu von der
Düsseldorfer Landesregierung wäre mehr als angebracht.

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