Neue OZ: Kommentar zu Inflation / Bundesbank

Osnabrück (ots) – Mutiges Signal

Angesichts der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands ist es keine
Überraschung, wenn die Bundesbank steigende Inflationsraten erwartet.
Neu ist aber, dass die Währungshüter einen moderaten Anstieg der
Verbraucherpreise in Deutschland für akzeptabel halten. Zählten sie
doch bislang zu den schärfsten Gegnern einer laxen Geldpolitik.

Mit der Lockerung ihres strikten Kurses senden die Bundesbanker
allerdings ein mutiges Signal aus: Es darf nicht sein, dass
Deutschland auf Dauer im Rahmen der Europäischen Währungsunion eine
Geldpolitik durchsetzt, die auf Kosten der wirtschaftlich schwächeren
Staaten geht. Denn wenn Länder wie Spanien, Griechenland oder
Portugal nicht aus ihren Wirtschaftskrisen herauskommen, ist nicht
nur die Gemeinschaftswährung in Gefahr. Auch den deutschen
Unternehmen würden ihre Absatzmärkte wegbrechen – am Ende würde es
auch der Bundesrepublik wirtschaftliche Verluste bescheren. Eine
höhere Inflation in starken Euroländern könnte Krisenstaaten hingegen
nutzen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wirtschaftliche
Ungleichgewichte im Währungsraum könnten sich ausgleichen, Europa
würde ökonomisch etwas zusammenrücken.

An einer starren Geldpolitik aufgrund historischer Ängste
festzuhalten wäre dagegen falsch. Schließlich reden die Währungshüter
lediglich von Preissteigerungen zwischen zwei und vier Prozent.

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