Krankenversicherung für Selbständige

Als Selbständiger richtig krankenversichern

Selbstständige haben bereits seit geraumer Zeit die Möglichkeit, einer gesetzlichen Krankenkasse beizutreten. Dennoch macht dies nicht immer Sinn. Abgesehen von den steigenden Kosten der Gesetzlichen Krankenkassen übernimmt eine private meist mehr Kosten und bietet andere Angebote im Bereich der Genesung an. Oftmals werden zudem neuere, modernere und effektivere Methoden zur Heilung und Genesung unterstützt.

Der Eintritt in eine private Krankenversicherung ist für Selbstständige sowieso meistens Pflicht, denn die gesetzlichen Krankenkassen müssen die Versicherungsnehmer maximal 3 Monate nach der Gründung aufnehmen. Später können und dürfen sie einen nicht mehr aufnehmen. Somit bleibt der Weg für die meisten Versicherungsnehmer in die Gesetzliche Krankenkasse verwehrt.

Da die Private Krankenversicherung gegenüber der gesetzlichen oft Vorteile liefert, ist dies nicht sonderlich dramatisch. Nahezu in allen Bereichen liefert die PKV deutlich mehr Leistungen, als ihre gesetzliche Konkurrenz. Insbesondere beim Zahnersatz, bzw. bei Heilmitteln liegt die private Krankenversicherung für Selbstständige deutlich vor der Gesetzlichen – was natürlich oft auch mit höheren Beiträgen bezahlt werden muss. Hier ist abzuwägen, was an Leistungen gewünscht wird und wie hoch letztlich der finanzielle Spielraum ist für den Einzelnen.

Da aber auch Selbstständige einmal krank werden können, empfiehlt sich für den Selbstständigen auf jeden Fall die Miteinbeziehung von Krankentagegeld in die Krankenversicherung. Dies ist mit der Lohnfortzahlung im Angestelltenverhältnis zu vergleichen und wird bei mehr als 6 Wochen Krankheit gezahlt. Selbstverständlich kann man bei Versicherungsabschluss auch andere Optionen vereinbaren, wie zum Beispiel Krankentagegeld ab dem ersten Tag, doch wirkt sich dies natürlich extrem auf die monatliche Prämie aus. Eine gute Mischung sind oft Verträge, die eine Absicherung ab der vierten Woche im Krankheitsfalle bieten, eine Möglichkeit, die es sowohl bei den Privaten Krankenversicherungen als auch bei den Gesetzlichen Krankenkassen gibt.

Gesund leben lohnt sich für Selbstständige übrigens doppelt, denn man hat nicht nur weniger Arbeitsausfall, sondern bekommt von einigen Versicherungen auch noch einen extra Bonus. Durch die regelmäßige Teilnahme an Ernährungskursen oder Anti-Raucherkampagnen kann man einige hundert Euro jährlich sparen.

Eine persönliche Anmerkung: Ich selbst habe mich übrigens bewusst für eine Krankenversicherung in einer Gesetzlichen Krankenkasse entschieden, habe diese jedoch vor ein paar Monaten gewechselt – und bin bislang äußerst zufrieden mit meiner neuen Krankenkasse, da ich, anders als bei der Kasse vorher, klare Ansprechpartner habe und nicht wie vorher Hinz und Kunz und was weiß ich meine Anliegen bearbeitet, ohne eine Ahnung zu haben, von was ich rede, was ich möchte und noch so einiges mehr. Die Wahl der richtigen Krankenversicherung ist deshalb oftmals nicht die Wahl zwischen einer Gesetzlichen Krankenkasse und einer Privaten Krankenversicherung, sondern zwischen einer guten Krankenversicherung und einer weniger guten Krankenversicherung.

Und nicht vergessen: Seit Einführung des Gesundheitsfonds müssen sich alle Selbständigen und Freiberufler krankenversichern, früher war dies eine freiwillige Angelegenheit. Ohne eine Krankenversicherung geht also nichts mehr – was ja auch im Sinne der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlergehens ist.