Kartenverlust wird zur teuren Angelegenheit für Bankkunden

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat nun die Preise für Kartenverlust unter die Lupe genommen und dabei festgestellt: Wer seine EC-Karte oder sein Sparbuch/seine Sparbuch-Karte verliert, muss teilweise nicht gerade wenig bezahlen. Nur teilweise gibt es neue Karten zum Nulltarif.

„Stichprobe zu Bank-Entgelten: Verlorene EC-Karten und Sparbücher kommen Kunden oft teuer zu stehen

Wenn es um Extraleistungen außerhalb der regulären Kontoführung geht, langt so manche Bank gerne zu. So auch bei den Gebühren, die Kunden nach dem selbstverschuldeten Verlust von EC-Karte, Kreditkarte oder einer Sparurkunde in Rechnung gestellt werden. Die Verbraucherzentrale NRW hat die Preisverzeichnisse von elf Geldinstituten unter die Lupe genommen.

Schon beim Verlust der EC-Karte gibt es große Differenzen. Während Kunden der Direktbanken ING-DiBa und DKB die neue Karte zum Nulltarif erhalten, müssen Postbank-Kunden 15 Euro berappen. Scheinbar günstiger ist die Deutsche Bank, die für die Zusendung der neuen Karte mit Geheimzahl zehn Euro kassiert – doch denkste: Zuvor muss die verloren gegangene oder gestohlene Karte für fünf Euro gesperrt werden, was ebenfalls 15 Euro Gesamtkosten verursacht. Das Gros der Konkurrenz in der Stichprobe belässt es dagegen bei fünf bis zehn Euro.

Noch teurer kann es werden, wenn die Kreditkarte verloren geht. Hier glänzen ING-DiBa und DKB mit gebührenfreiem Ersatz – letztere jedoch nur, wenn es sich um die Visa-Kreditkarte handelt. Bei der Mastercard kostet der Ersatz für DKB-Kunden 20 Euro. Auch hier kassiert die Deutsche Bank im Doppelpack: Jeweils 15 Euro für Sperre und neue Geheimzahl summieren sich auf stolze 30 Euro. Auch bei der Sparda-Bank West ist man mit 30 Euro dabei: zehn Euro für die Kartensperre und weitere 20 Euro für die neue Karte.

In die Geldbörse greifen muss auch, wer Sparbuch-Karten oder Sparurkunden verliert. Sowohl bei der Sparcard wie auch beim Sparbuch berechnet beispielsweise die Postbank insgesamt 14 Euro für die Sperre und Neuausstellung, während sich die Sparda-Bank West mit 7,50 Euro begnügt. Im Mittelfeld liegen hier die Volksbank Mönchengladbach mit zehn Euro und die Commerzbank mit zwölf Euro. Im Gegensatz zu den Entgelten bei EC- oder Kreditkartenverlust zeigt sich die Deutsche Bank gegenüber zerstreuten Sparern kulanter und verlangt 5,10 Euro für die Neuausstellung verlorener Sparbücher und -urkunden.

Teuer kann ein verlorenes Sparbuch für Kunden der Sparkasse KölnBonn werden: und zwar, wenn das Guthaben mehr als 100 Euro beträgt. In diesem Fall verlangt die Sparkasse für die so genannte “Kraftloserklärung” des Sparbuchs 30 Euro. Liegt das Guthaben unter 100 Euro, ist die Kraftloserklärung hingegen kostenfrei.

Wichtig zu wissen: Zahlen muss nur, wer für den Verlust verantwortlich ist. Wenn dagegen eine Bank EC- oder Kreditkarten zurückrufen muss, weil innerhalb des Geldinstitutes oder bei einem ihrer Zahlungspartner Daten gestohlen wurden oder etwa Kartenfehler auftreten, brauchen Kunden für den Ersatz nichts zu berappen.“

Quelle Pressemitteilung: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen