Diskussion um Dispokredit: Günstig umschulden statt hohe Zinsen zahlen?

Aigner lehnt Dispo-Obergrenze bislang ab

Die Diskussion um zu hohe Dispozinsen ist nichts Neues, hat in diesem Sommer aber an Brisanz gewonnen. Grund: der Leitzins ist inzwischen auf einem neuen historischen Tief angekommen, die Sparer müssen mit niedrigeren Zinsen leben – nur bei den Dispozinsen tut sich nur wenig mit Zinssenkungen.

Dies ruft immer mehr Kritiker auf den Plan, es geht langsam aber sicher in Richtung Wahlkampf. Doch bislang will sich Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner nicht auf die von großen Teilen der Opposition geforderte Obergrenze für Dispozinsen einlassen. Dennoch fordert auch Aigner bessere Konditionen für Dispokredite.

Von den Banken kommt bislang kaum Entgegenkommen. Nur die comdirect hatte die Zinsen für den Dispokredit vergangene Woche auf nun nur noch 9,65 Prozent p.a. von zuvor 9,90 Prozent jährlich gesenkt, beim Überziehungskredit wird mit 14,15 Prozent p.a. jedoch immer noch kräftig hingelangt. Bei den anderen Banken werden gerne zweistellige Prozente für den Dispozins berechnet, wie auch der Blick auf den aktuellen Girokonto Vergleich zeigt. Ansonsten heißt es, wie immer, Dispokredite seien nur als kurzfristiger Kredit gedacht und das Ausfallrisiko bei dieser Kreditart fließt zudem in die Höhe der Dispozinsen ein.

Angesichts der größtenteils immer noch zu hohen Zinsen für Dispokredite stellt sich für Verbraucher die Frage, ob das Umschulden des Dispo durch einen günstigeren Ratenkredit nicht die bessere Möglichkeit wäre – auch um den eigenen Geldbeutel zu schonen. Zudem besteht beim Dispo immer eine Gefahr: es kann jederzeit sein, dass die Bank den Geldhahn Dispokredit zudreht und man dann plötzlich ohne Geld dasteht, um Miete, Lebenshaltungskosten und vieles mehr zu zahlen.