Die Telekom AG und ihr nicht vorhandener Schutz der Kundendaten

Im 21. Jahrhundert scheint es nicht möglich zu sein, Daten zuverlässig zu schützen und vor Datenklau zu bewahren? Doch, schon, sicher, die Technik hat hier bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegriffen und wurde seit dem immer auch weiterentwickelt. Nicht aber so bei der Telekom AG, der Deutschen einstmals einziger Telefonanbieter und inzwischen immer mehr vom Markt verdrängtes Unternehmen. Jedes private deutsche Unternehmen hätte wohl längst die Staatsanwaltschaft auf der Pelle und Untersuchungsbeamte in ihren Räumen. Nicht so die Telekom AG, deren Aktien zum großen Teil immer noch dem Bund gehören. Das ehemalige Staatsunternehmen scheint kein Interesse zu haben am Schutz der Daten seiner Kunden und an der Grenze der Privatsphäre. Erst kam die Spitzelaffäre, bei der Mitarbeiter der Telekom und Journalisten auf Befehl der Führungsetage der Telekom durchleuchtet wurden. Und nun kommt durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ heraus, dass bereits vor zwei Jahren mehr als 17 Millionen Kundendaten von T-Mobile gestohlen worden waren, mit privaten Angaben und deshalb äußerst brisant. Noch brisanter wird der Diebstahl jedoch durch die Tatsache, dass sich unter den Kundendaten nicht nur die Angaben vieler Prominenter befanden, sondern auch die Daten vieler Politiker und ehemaliger Politiker sowie von Führungspersonen wichtiger Institutionen. Die Telekom hat den Diebstahl inzwischen bestätigt, sagte aber inzwischen dazu: „Dass dieser Fall aus 2006 uns erneut beschäftigt, trifft uns sehr. Wir gingen bisher davon aus, dass diese Daten im Rahmen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in vollem Umfang sichergestellt wurden.“ Es ist nicht bekannt, ob die Telekom AG zumindest die betroffenen Prominenten und Politiker von dem Diebstahl der Daten in Kenntnis gesetzt hatte. Ein Schluderverein namens Telekom AG. Wer hätte gedacht, dass dieser Konzern, der aus der Telekommunikationssparte der Deutschen Post hervorging vor Jahren, eines Tages so sehr im negativen Licht stehen würde. Sicher nur wenige Pessimisten. Heute sieht die Realität anders aus und die Telekom verliert täglich zahlreiche Kunden, gerade auch aufgrund mangelnden Datenschutzes. Aber der Lerneffekt scheint nicht stattzufinden, wie es aussieht. Was soll, was muss noch kommen, damit dem ehemaligen Staatsunternehmen endlich die Augen aufgehen? Da nützt die ganze, zur Tränen rührende Werbung mit Paul Pott auch nichts mehr, wenn die Realität ganz ganz anders aussieht…