Die Sturheit der Banken – Senkung des Leitzinses zieht nur einseitiges Handeln nach sich
Wer sein Geld anlegen möchte, der freut sich derzeit nicht besonders über die Europäische Zentralbank und ihren Präsidenten, Jean-Claude Trichet. Das Eingreifen der EZB in die europäischen Finanzmärkte ist wichtig, dies darf auf der einen Seite nicht vergessen werden. Auf der anderen Seite führt die Leitzinssenkung jedoch zu einem Sinkflug der Zinsen für die Geldanlage. Und dies freut die Anleger und Sparer in unserem Lande nicht besonders. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass es gerade jetzt wichtig ist, die Leitzinsen zu senken, um auch die Kreditzinsen in den Griff und vor allem gesenkt zu bekommen.
Hierbei stellen sich die meisten Banken jedoch noch quer. Während die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld im Sinkflug sind, bleiben die Zinsen für Kredite weiterhin auf dem gleichen Niveau der vergangenen Monate. Die durchgeführte Senkung der Leitzinsen hat hier also bis jetzt nur einseitige Folgen bewirkt, und dies nicht zum Wohle der Verbraucher. Bereits mehrfach wurde kritisiert, dass die Banken hier nicht der Europäischen Zentralbank folgen und die Kreditzinsen merklich senken. So verpufft der historische Schritt der Leitzinssenkung, die erst unlängst von 2,0 Prozent auf 1,5 Prozent erfolgte. Nicht, weil die Finanzwirtschaft nicht einen solchen Weg benötigen würde, sondern weil die Banken und Kreditinstitute sich querstellen. Auf der einen Seite bekommen sie Milliarden an Krediten und Garantien von der Bundesregierung mittels des SoFFin in den Hintern geschoben, auf der anderen Seite jedoch zeigen die meisten in keinster Weise die Bereitschaft, ihren Anteil an der Wiederbelebung des Kreditmarktes auch zu geben, mittels der Senkung der Kreditzinsen. Dass dies der falsche Weg ist, werden diese Banken vielleicht erst dann erkennen, wenn ihnen die Kunden scharenweise davongelaufen sind.