Die Männer von Davos – Buchtipp zum Weltwirtschaftsforum in Davos 2023
Dieser Tage findet das Weltwirtschaftsforum in Davos 2023 statt. Und auch in diesem Jahr wird sich der Zirkel der Milliardäre und Kapitalisten vor allem um eines drehen: Um sich selbst und ihre vermeintlich heroischen Taten und Absichten. Manch einem mag dies zu Schwarz-Weiß gedacht sein. Doch wer „Die Männer von Davos“ von Peter S. Goodman liest, der weiß, dass dies noch eine glatte Untertreibung dessen ist, das die Davos Men tun.
Die Männer von Davos
„Wie eine kleine Gruppe Milliardäre die Welt beherrscht“ laut der Untertitel des neuen Goodman-Buchs. Und es ist harter Stoff, den der Weltwirtschaftskorrespondent der New York Times auf uns Leserinnen und Leser loslässt.
Schon im Prolog zu „Die Männer von Davos“ hat der preisgekrönte Journalist so auf den Tisch, dass der Putz der Wirtschaftswelt von den Wänden zu fallen scheint. Und wer jetzt denkt, bei dem dicken Wälzer über die Davos Men würde es sich nur um ein neues Werk mit verschwurbelten Verschwörungstheorien handeln: Weit gefehlt!
Was wir seit einigen Jahrzehnten in den großen Volkswirtschaften dieser Welt erleben, ist ein Abbild dessen, was Peter S. Goodman in seinem Buch beschreibt. Es ist die Geschichte, in welcher der Wohlstand durch den Kapitalismus von unten nach oben verteilt wird. Und ein Ende ist aufgrund der ganzen Verstrickungen und Privilegien der Männer von Davos nicht in Sicht – ganz im Gegenteil.
Inzwischen ist längst auch der Mittelstand auf dem Weg in Richtung Armut. Immer mehr Menschen wissen nicht, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen. Während sich die Davos Men mit ihrem weltweit angelegten Vermögen und ihren Land- und Stadtsitzen und Yachten längst in einer ganz anderen Welt befinden – fernab der normal Sterblichen.
„Die Männer von Davos“ klingt wie eine Abrechnung von Goodman. Doch letztlich deckt dieses Buch viele empfindliche Wahrheiten auf. Und ist ein must read für all jene, die verstehen wollen, wie unsere Wirtschaftswelt inzwischen wirklich funktioniert.
Bezos und Co: Die fünf Davos Men
Für sein Buch hat Peter S. Goodman fünf repräsentative Davos Men unter die Lupe genommen und ihr Handeln und Wirken genauer betrachtet. Jeff Bezos, James Dimon, Marc Benioff, Stephen Schwarzman und Larry Fink werden entlarvt als das, was sie sind: Plünderer unserer Welt.
„Seine Enthüllungen zeigen auf, dass die Plünderung der Welt durch den Davos Man Einfluss hat auf nahezu jeden Aspekt der modernen Gesellschaft: die schrumpfenden Möglichkeiten, einen existenzsichernden Lohn zu verdienen, die Anfälligkeit unserer Gesundheitssysteme, den Zugang zu erschwinglichem Wohnraum und sogar die Qualität der Kleidung, die man trägt. Vor allem jedoch legt er überzeugend dar, wie die Raubzüge des Davos Man zum Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen geführt und somit die Demokratie gefährlich destabilisiert haben.“ heißt es im Pressetext des FinanzBuch Verlag zu „Die Männer von Davos“ von Goodman.
Und jedes Wort trifft dieses Buch genau. Und vielleicht sollte sich ein Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der angekündigt hat, am Weltwirtschaftsforum in Davos 2023 teilnehmen zu wollen, überlegen, mit wem er sich da in Gespräche begibt. Statt Buhlschaften zu schließen mit den Davos Men wäre es notwendig, endlich die Augen zu öffnen und mit Gesetzen und strikter Abkehr vom Lobbyismus der Welt eine Wende zu geben. Sonst wird auch unsere Demokratie immer mehr in Schieflage geraten. Und was dann passieren kann, davon kann gerade unser Land Bände sprechen.