Die Gier hat kein Ende – US-Banker greifen noch mehr in die Taschen der Banken

Die Auslöser der weltweiten Finanzkrise kriegen den Hals nicht voll genug. Während Anleger in aller Welt um ihr Vermögen gebangt haben und so mancher sein Haus verloren hat und sein Erspartes, kriegt die Wall Street den Hals nicht voll genug. Während in Deutschland das abgesegnete Rettungsprogramm extra besagt, dass es keine Bonuszahlungen für Banker geben wird, wurde in den USA das 700 Milliarden US Dollar schwere Hilfsprogramm leider zu schnell verabschiedet und zu wenig durchleuchtet. Es scheint, als sei das Land in der gegenwärtigen Krise nicht in der Lage, klar zu denken und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der „Guardian“ berichtet, dass für das laufende Jahr eine Summe von 70 Milliarden US Dollar an Bonuszahlungen, Abfindungen und Belohnungen ausgezahlt werden sollen. Angesichts der Tatsache, dass in den USA Hunderttausende ihre Häuser aufgrund der Immobilienkrise verloren, ist dies ein Schlag ins Gesicht der Menschlichkeit. Während Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank, bereit ist, dieses Jahr auf seine Bonuszahlungen zu verzichten, wird in den USA noch einmal richtig tief in die fast leere Banktasche gelangt, und all dies noch schön, bevor das Geld aus dem Rettungspaket der US-Regierung kommt. Dies war unter anderem gedacht für die neun größten Banken der USA, unter ihnen Merrill Lynch, Goldman Sachs und JPMorgan Chase. Und genau diese drei Banken schütten nun Bonuszahlungen in der Höhe von über 21 Milliarden US Dollar aus. Aber auch die anderen großen US-Banken lassen sich nicht lumpen. Die Dreistigkeit, die sich hier zeigt, kann nur noch erschüttern und lässt an dem Verstand der Gierbanker zweifeln. Während es gerade jetzt wichtig ist, die Finanzwirtschaft wieder neu aufzubauen und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, hat sich nichts verändert. Die Fische faulen immer noch an den Köpfen. Ein radikaler Schnitt ist hier von Nöten, um die alten Zöpfe endlich ganz abzuschneiden.

„Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche, sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche, und der Wein wird verschüttet und die Schläuche verderben; sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden.“ Mk 2,22 „sondern neuer Wein soll in neue Schläuche gefüllt werden, so bleiben beide miteinander erhalten.“ Lk 5,38,heißt es in der Bibel. Und genau dies ist hier notwendig, weil der alte Wein die neuen Schläuche zerfrisst und sie zerstört. Der tiefe Abgrund, der sich hier in der US-Wirtschaft zeigt, fordert auf zum Umdenken, zum Neudenken, dazu, neue Wege mit neuen Köpfen an den Spitzen der Banken zu beschreiten. Und nicht im alten Weg zu verharren, um eines Tages wieder in der alten Spur zu landen und die Zukunft in Richtung Vergangenheit zu führen.