Die BayernLB wird umgebaut – Und das mit tiefen Einschnitten

Heute gab die Bayerische Landesbank eine fünf Seiten umfassende Presseerklärung heraus, in der die Restrukturierung der BayernLB detailliert dargestellt wird. Aufgrund des Drucks aus der bayerischen Landesregierung wird man sich wohl nun endlich für einen Umbau und den Entwurf eines tragfähigen Geschäftsmodelles entschlossen haben. Nach all den Querelen und den vielen Verlusten der vergangenen Monate (Abschreibungen in Milliardenhöhe haben der BayernLB fast das Genick gebrochen), weht nun ein neuer Wind. Folgend Auszüge aus der Pressemitteilung vom heutigen Tage:

„BayernLB stellt sich neu auf
Bank fokussiert sich auf Kernaktivitäten
München – Die anhaltenden Erschütterungen an den internationalen Finanzmärkten haben die Anteilseigner und den Vorstand der BayernLB veranlasst, das bisherige Geschäftsmodell der BayernLB zu ändern und die Bank neu aufzustellen. Der Verwaltungsrat hat deshalb am 29. November 2008 Eckpunkte für ein wettbewerbsstarkes und zukunftsfähiges Geschäftsmodell intensiv erörtert und verabschiedet. Parallel dazu wird die BayernLB umfassend restrukturiert und redimensioniert werden. Die Eckpunkte der strategischen Neuausrichtung sind:
 Fokussierung auf Bayern, Deutschland und ausgewählte europäische
 Regionen
 Klare Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder Mittelstand,
 Großkunden einschließlich Institutionelle Kunden und Sparkassen,
 Gewerbliche Immobilien und Privatkunden
 Konsequente Trennung von langfristig nicht profitablen Aktivitäten
 Signifikante Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen
Die Voraussetzungen für eine Neuaufstellung wurden von den Anteilseignern
durch die Maßnahmen zur Rekapitalisierung i.H. von 10 Mrd. Euro, die Abschirmung
des ABS-Investmentportfolios über 6 Mrd. Euro und dem beantragten
Garantierahmen i.H. von 15 Mrd. Euro beim Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung
(SoFFin) geschaffen.“

Dr. Michael Kemmer, der Vorsitzendes des Vorstandes der BayernLB, gab dazu bekannt: „Wir haben gemeinsam mit den Anteilseignern, dem Freistaat Bayern und den bayerischen Sparkassen, in den letzten Tagen und Wochen ein tragfähiges Geschäftsmodell auf den Weg gebracht, das geeignet ist, die schwerwiegenden Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf die BayernLB zu überwinden. Wir werden den Fortbestand der Bank sichern, die BayernLB zukunftsfähig machen und nach Abschluss eines umfangreichen Restrukturierungsprogramms ein noch leistungsstärkerer Partner vor allem für die bayerische Wirtschaft sein. Die Kunden werden verstärkt im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten stehen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Sparkassen bleibt integraler Bestandteil des Geschäftsmodells und soll intensiviert werden.“ Und er verweist klar auf die Einschnitte, die kommen werden, weil es wohl nicht mehr anders geht, um die BayernLB zurück ans rettende Ufer zu bringen und wenigstens noch das zu retten, was von der so arg von der Finanzkrise gebeutelten Bank noch übrig ist:

„Mit Strategiekonzepten, die gestern noch als richtungsweisend galten, sind die Zukunftsaufgaben nicht zu lösen. Wir brauchen den Mut zu grundlegenden Veränderungen in unserem wirtschaftlichen Denken und Handeln, wobei es keine Tabus geben darf. Auch auf die Mitarbeiter der BayernLB-Gruppe werden schwere Herausforderungen und Umstellungen zukommen. Diese werden aber nötig sein, um die BayernLB wettbewerbsfähig zu machen und damit auch langfristig Arbeitsplätze zu sichern. Die BayernLB wird nach der Restrukturierung und Redimensionierung eine andere Bank sein. Sie wird kleiner sein, eine Reihe von Geschäftsaktivitäten beenden, aber sie wird auch schlagkräftiger sein, kundennäher und wenig anfällig für unkalkulierbare Risiken. Diesen Weg, der mit harten Einschnitten verbunden ist, werden wir im Vorstand gemeinsam mit unseren Anteilseignern und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konsequent gehen“.