Das Ende der Landesbanken – geht eine Ära bald zu Ende?

Sie sind im Gespräch, die Landesbanken in unserem Staat, wenn auch nicht in einem sehr schönen. Langsam wird mehr und mehr klar, wie stark so einige der Landesbanken, voran die BayernLB, von der Subprime-Krise betroffen wurden. Einzig die Nord/LB mit Sitz in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover kann ganz beruhigt sein. Die Bank hat keine Subprime-Kredite in ihren Bilanzen und zeigt damit, wie tragfähig das Konzept des ehemaligen, dieses Jahr in den Ruhestand gegangenen Vorstandvorsitzenden Dr. Hannes Rehm und seinen Mitarbeitern war und ist. Anders als bei anderen Landesbanken scheint hier mit offenen Karten gespielt zu werden, und das riskante Spiel mit Papieren, die schnell zu faulen Krediten werden können, scheint nur den anderen zu gefallen, aber nicht der Bank mit der Bodenhaftung. Nun haben auch die WestLB und die HSH-Nordbank nachgezogen und großes Interesse an dem Stabilitätsprogramm der Bundesregierung gezeigt. Bei den Landesbanken schien dies ein internes Spiel zu sein: Wer sich zuerst meldet, dass er auf Kredite, die sich hinterher als faul erwiesen, hereingefallen ist, hat verloren. Nachdem die BayernLB nun der Verlierer ist, auf dem alle rumhacken dürfen, kommen nach und nach auch die anderen Ratten aus ihren Löcnern gekrochen und sagen: Wir brauchen auch Steuergelder, um unsere Fehler wieder gutmachen zu können und unsere Risikospielchen weiter zu finanzieren. Vor einigen Monaten noch hatte Horst Köhler, unser Bundespräsident, die weltweiten Finanzmärkte als Monster bezeichnet. Der ehemalige Direktor des IWF, des Internationalen Währungsfonds, und in der Mitte der Neunziger Jahre auch Chef des Sparkassenverbandes hatte mit seiner Aussage viel Zustimmung, aber auch sehr viel Kritik hervorgerufen. Seiner Ansicht nach sollten die Landesbanken zu einer Zentralbank für die Sparkassen fusioniert werden und gar keinen eigenständigen Bankbetrieb mehr führen können. Dies wäre eine logische Folge der mangelnden Fähigkeit mancher Landesbanken, ein tragfähiges Modell für die Bankgeschäfte zu finden, dessen Fehlen Köhler auch kritisiert hatte. Was nun aus den Landesbanken werden wird? Dies wissen vielleicht nur die Sterne. Fakt ist jedoch: Durch die Inanspruchnahme der staatlichen Hilfe aus dem Maßnahmenpaket sind die Landesbanken nicht mehr so frei, wie sie es gerne wären. Die Verzockerei könnte nun endlich ein Ende haben nach all den Verlusten – wenn die Aufsicht über die Banken, die sich dem Stabilitätsprogramm anschließen, wirklich genau hinsieht und nicht die Augen ganz woanders hat…