Aus eins mach zwei – Bankenabgabe wird zur Finanzabgabe

Zumindest wenn es nach dem Willen des Internationalen Währungsfonds geht. Der IWF will nicht nur eine reine Bankenabgabe einführen, sondern eine Abgabe, die dann alle Finanzinstitute abführen müssen – egal, ob es sich um eine Bank, eine Versicherung oder einen Hedgefonds handelt. Während eine Abgabe in Planung ist, die „Abgabe zur finanziellen Stabilität“, die vorerst für alle gleich sein soll, später jedoch nach dem Risiko des Finanzinstituts berechnet werden wird, soll auch noch eine Steuer kommen.

Die „Financial Activities Tax“, eine Steuer für Finanzinstitute, soll jedoch nicht pauschal verlangt werden. Die Berechnung soll erfolgen aufgrund der Einnahmen der Institute. Ob es auch Freibeträge geben wird, ist bislang nicht bekannt.

Der Internationale Währungsfonds will mittels dieser beiden Abgabe-Instrumente dafür sorgen, dass die Steuerzahler der Länder, die von zukünftigen Finanzkrisen betroffen sind, nicht mehr für die Fehler und Verluste der Finanzinstitute herhalten müssen.

Dennoch wird der Bürger zahlen müssen, zumindest indirekt. Die Folge der Bankenabgaben wird sein, dass die Banken ihre Kosten hochschrauben, die sie dann den Kunden berechnen. Es könnte demnach zu einem Anstieg der Kreditkosten kommen, was die Zinsschraube bei den verschiedenen Kreditarten höher schrauben wird – bei Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld könnte es dann hingegen zu niedrigeren Zinsen kommen. Gerade bei Krediten könnte sich dies teuer auswirken für den Kreditnehmer. Die derzeit niedrigen Zinsen, die vor allem bei der Immobilienfinanzierung auf einem sehr niedrigen Niveau liegen, könnten dann noch mehr anziehen, wie sowieso in einigen Monaten zu erwarten ist. Deshalb sollte im Bereich der Immobilienkredite die Finanzierung möglicherweise vorgezogen werden, um später nicht die höheren Kosten der Banken aus eigener Tasche bezahlen zu müssen mittels höherer Kreditzinsen.